Grund ist, dass bei den Arbeiten immer wieder Schadstoffe in Gebäudeteilen gefunden werden. Dabei handelt es sich „um verschiedene Materialien“, wie Frank Born, Sprecher der Stadt Gehrden, auf Anfrage berichtet. Asbeste in alten Rohren, aber auch Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) in den Dachbitumen-Bahnen wurden gefunden. „Mit dem Abschlussbericht des Schadstoff-Ausbaus wird die Verwaltung eine öffentliche Informationsvorlage dazu verfassen“, so Born. All dies hat natürlich Auswirkungen auf den Zeitplan. „Der Abriss wird parallel zum Ausbau der Schadstoffe durchgeführt. Sobald ein Gebäudeteil frei von Schadstoffen ist, wird dieses abgerissen. Bis zum Jahresende soll das gesamte Gebäude-Ensemble entfernt sein“, sagt Born. Nach ursprünglichen Plänen sollte der Abriss schon im Sommer 2023 beginnen. Die Inbetriebnahme des Neubaus war eigentlich zum Beginn des Schuljahres 2026/2027 veranschlagt worden. Das ist bei einer zu kalkulierenden Bauzeit von zwei Jahren nicht mehr zu halten.
Im Juni 2025 wurde die Baustelle eingerichtet, inklusive der Aufstellung eines Bauzauns. Für Juli wurde die Entkernung vorbereitet, für August stand der Abbruch an – wenn alle Schadstoffe beseitigt sein würden. Doch genau hierin ergab sich das Problem und der Hauptgrund für die weiteren Verzögerungen.
Weiter geht es dann im neuen Jahr. Dann erfolgen die Erdbauarbeiten in archäologischer Begleitung. Je nachdem, wie diese verläufen und ob es besondere archäologische Funde gibt, steht ein echter Meilenstein fest. „Davon abhängig ist der Baubeginn des Rohbaus, welcher aber für März 2026 vorgesehen ist“, sagt Frank Born. Weitere Zeitpläne und Verläufe auf der Baustelle könne man dann erst absehen. „Wenn die Bodenplatte steht, kann ein Bauzeit-Ende besser konkretisiert werden.“
Was unverändert bleibt und auch von Born bestätigt wird: Erst wenn der Neubau von der Grundschule Am Castrum bezogen wird, kann auch der Umzug der Grundschule Am Langen Feld erfolgen. Das Schuljahr 2023/2024 beendete die Grundschule Am Castrum noch in ihrem alten Domizil, im August 2024 erfolgte für die 50 Lehrkräfte sowie für 390 Schülerinnen und Schüler der Umzug in die übergangsweise Unterrichtsstätte an der Lange Feldstraße.
Der Neubau sieht größere Klassenzimmer vor, damit dort der EDV-technische Unterricht möglich ist. Auch der erhöhte Platzbedarf für Kinder mit körperlich motorischen Einschränkung wurde bei den Planungen berücksichtigt. Die Schule erhält vier Lernhäuser, in deren Mitte ein Marktplatz mit Nischen zum Lernen eingerichtet wird. In das Schulgebäude integriert wird die 350 Quadratmeter große Festhalle. Sie soll auch außerschulisch für Veranstaltungen und Versammlungen genutzt werden. Die Kosten für den Neubau belaufen sich auf rund 36 Millionen Euro – eine Verdoppelung der ursprünglich kalkulierten Kosten.