Reihenhäuser statt Stadtvillen
Das Neubaugebiet Am Rathaus wird nach der Helma-Insolvenz umgeplant.Das Gelände wird demnächst gerodet.

Städtebaulicher Vorentwurf: So könnte das Neubaugebiet „Am Rathaus“ einmal bebaut werden.Foto: Architekturbüro Planerzirkel
Barsinghausen. Wegen der zwischenzeitlichen Insolvenz der Helma Eigenheimbau hat sich zuletzt nicht viel im Baugebiet Am Rathaus in Barsinghausen getan. Doch nun gibt es einen neuen Anlauf – allerdings mit veränderter Gestaltung. Die Helma-Gruppe bestätigt auf Nachfrage dieser Redaktion: „Aus den konstruktiven Gesprächen, die zwischen Vertretern der Stadt Barsinghausen und der Helma Projektmanagement GmbH stattgefunden haben, entstand eine Neuausrichtung des Projekts an der Deisterstraße.“

Das heißt konkret: Die 43 Wohnungen in fünf Stadtvillen samt Tiefgarage, wie sie zuletzt für das Baugebiet auf dem Eckgrundstück zwischen Deisterstraße und Am Waldhof geplant waren, werden unter dem neuen Investor nicht mehr gebaut. Entstehen sollen nun stattdessen 15 Reihenhäuser und vier Doppelhaushälften. Die Bauweise solle dem Hang angepasst werden, heißt es. Das Baugebiet entsteht in bester Lage – citynah und dicht am Deister.

Nach der Insolvenz von Helma hatte ein Berliner Investor, die Capella-Gruppe, zum 1. November 2024 große Teile des Bauunternehmens übernommen. Dazu gehören 29 Bauvorhaben und Grundstücke im Bereich Hannover, Leipzig und Berlin, die nach Angaben des Investors allesamt zu Ende gebracht werden sollen.

Zu den Projekten in unterschiedlichen Stadien, die Helma nun nach teils anderthalbjähriger Unterbrechung fortführen will, zählt in der Region Hannover neben Bauvorhaben in Garbsen, Laatzen und Sehnde auch das Baugebiet Am Rathaus in Barsinghausen. Nach der aus wirtschafltichen Gründen vorgenommenen Umplanung konzentriere man sich jetzt gemeinsam mit der Stadt darauf, das Bebauungsplanverfahren zügig voranzutreiben, heißt es seitens der Helma-Gruppe.

Warum der bisherige Entwurf aufgegeben wurde? „Die Planung mit fünf Stadtvillen und einer großen Tiefgarage konnte vor dem Hintergrund gestiegener Baukosten wirtschaftlich nicht umgesetzt werden“, erklärt das Unternehmen. Das neue Bebauungskonzept mit Reihen- und Doppelhäusern und oberirdischen Einstellplätzen sei in Abstimmung mit der Stadt Barsinghausen entwickelt worden.

Laut dem städtebaulichen Vorentwurf liegen die Grundstücksgrößen zwischen 387 Quadratmetern für ein Reihenendhaus und 160 Quadratmetern bei einem Reihenmittelhaus. Ansonsten seien konkrete zeitliche Angaben derzeit ebenso wenig möglich wie Auskünfte zu Verkaufspreisen. Auch dazu, wann es mit der Vermarktung losgehen soll, mag das Unternehmen noch keine Einschätzung abgeben. Hierzu wird nur so viel mitgeteilt: Ein Vermarktungsstart im Frühjahr 2026 sei „definitiv optimistisch“.

Eine eigene Webseite zum Projekt werde zu gegebener Zeit veröffentlicht. Diese werde dann detaillierte Informationen zum Vorhaben sowie die Kontaktdaten der Vertriebsansprechpartner enthalten, an die sich Kaufinteressenten wenden können. Für die bisher geplanten Wohnungen hatte es bereits eine Vielzahl an Interessenten gegeben, die vorgemerkt gewesen waren.

Der Verwaltungsausschuss der Stadt hat den Aufstellungsbeschluss zur Bebauungsplanänderung bereits gefasst. Das weitere Verfahren soll nun in gemeinsamen Sitzungen von Bauunternehmen und Stadt detailliert ausgearbeitet werden.

Das knapp sechs Hektar große, inzwischen meterhoch zugewucherte Gelände an der Ecke ­Deisterstraße/Am Waldhof solle demnächst gerodet werden, kündigt Helma an. Bis Ende der 1980er-Jahre hatte auf dem großzügigen Grundstück eine alte, zuletzt unbewohnte Villa gestanden. Nach einem Brand verfiel das Gebäude und wurde später aus Sicherheitsgründen abgerissen. Seitdem liegt das rund 6000 Quadratmeter große Areal brach.

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