Alle Delikte im Blick
Im Polizeikommissariat Ronnenberg hat die 47-jährige Maike Petereit die Leitung des Kriminalermittlungsdienstes übernommen: Sie koordiniert alle Spurensuchen.

Neue Führungskraft im Polizeikommissariat Ronnenberg: Maike Petereit ist die Leiterin des Kriminalermittlungsdienstes.Foto: Ingo Rodriguez
Ronnenberg. Eine Uniform trägt Kriminalhauptkommissarin Maike Petereit nur noch selten - wie etwa bei offiziellen Anlässen. „Im Ermittlungsbereich sind oft verdeckte Maßnahmen erforderlich“, sagt die 47-Jährige. Im Polizeikommissariat Ronnenberg hat sie jetzt die Leitung des Kriminalermittlungsdienstes (KED) übernommen. Ihr Vorgänger Eike Schönfeld wechselte in den höheren Dienst.

Petereit ließ sich Mitte Juli von der Polizeiinspektion Hameln nach Ronnenberg versetzen. Sie hat jede Menge Erfahrung für ihren neuen Posten vorzuweisen – war zuvor Ermittlungsführerin im Fachkommissariat des Zentralen Kriminaldienstes.

Zu den Aufgaben ihres neuen Führungspostens zählt es unter anderem, alle Delikte im Zuständigkeitsgebiet im Blick zu haben. Petereit ist an jeder Spurensuche indirekt beteiligt. „Alle notwendigen Ermittlungen wegen Strafanzeigen, Ordnungswidrigkeiten und Hinweisen laufen über meinen Schreibtisch“, sagt sie.

Die 47-Jährige koordiniert die Ermittlungsarbeit für das gesamte Gebiet des Kommissariat und ist deshalb nicht nur für Ronnenberg, sondern auch für Gehrden, Wennigsen und Hemmingen zuständig. Sie ordne die Delikte den verschiedenen Arbeitsbereichen zu und verteile die Ermittlungsaufgaben. „Häusliche Gewalt, Stalking, Diebstahl, Einbrüche, Sachbeschädigung, Verkehrs- und Betrugsdelikte“, zählt sie auf.

Rund 50 Vorgänge landen durchschnittlich pro Tag bei der KED-Leiterin. „Das sind aber nicht automatisch 50 Straftaten“, betont Petereit. Sie koordiniere und prüfe als „Fachaufsicht“ für alle KED-Vorgänge auch Onlineanzeigen und „Rückläufer“ der Staatsanwaltschaft.

Zur Ermittlungsarbeit des KED zählen laut Petereit unter anderem Zeugenvernehmungen und die Beantragung von Untersuchungen: „Blutspuren von Einbrüchen können zum Landeskriminalamt geschickt werden, um DNA-Spuren zu ermitteln“, nennt sie ein Beispiel. Ein weiterer Untersuchungsbereich: Schuhabdrücke.

Petereit ist aber nicht nur die Schaltzentrale. Sie übernimmt zudem selbst Ermittlungen. Wegen des großen Zuständigkeitsgebietes mit gleich vier Kommunen seien die Einsatzzahlen besonders hoch, erläutert sie. Außerdem sei in Gebieten wie Hemmingen und Empelde deutlich spürbar: „Je näher der Speckgürtel von Hannover kommt, desto höher werden auch die Fallzahlen.“

Weitere Gründe für das hohe Arbeitsaufkommen: „Wenn Jugendliche und Heranwachsende unter 21 Jahren im PK-Gebiet wohnen, landen auch deren Delikte mit Tatort in Hannover bei uns“, berichtet Petereit. Etwa 30-mal pro Monat sei es zudem notwendig, für Verkehrsdelikte wie Tempoverstöße den verantwortlichen Fahrer zu ermitteln, etwa wenn dieser nicht auf einem Kamerafoto als Fahrzeughalter zu erkennen sei.

Im Bereich der Onlineanzeigen handelt es sich laut KED-Leiterin oft um Hinweise auf Beleidigungen und versuchte Betrugsdelikte per E-Mail und Whatsapp. „Es liegt längst nicht immer ein Ermittlungsansatz vor, aber wir müssen allem nachgehen“, sagt Petereit.

Die 47-Jährige wohnt mit ihrem Mann und zwei Kindern selbst im Zuständigkeitsgebiet des Kommissariats. Nach ihrem Einstieg bei der Polizei war sie zu Beginn ihrer Laufbahn für die Bereitschaftspolizei bei Großeinsätzen dabei und in Hannover im Streifendienst.

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