„Je höher die Beteiligung in Niedersachsen ist, desto besser können wir Veränderungen in der regionalen Vogelwelt erkennen“, sagt Lamin Neffati vom NABU Niedersachsen. „Wir laden alle ein, sich eine Stunde Zeit zu nehmen und mit Fernglas, Zettel und Stift oder der NABU-App die Wintervögel zu notieren. Ganz einfach und ohne Vorkenntnisse.“
Wer jetzt eine Futterstelle einrichtet, kann nicht nur die Vögel unterstützen, sondern sich auch gut auf die Zählung vorbereiten. Denn wo regelmäßig gefüttert wird, lassen sich viele Arten gut beobachten. Besonders in kalten und schneereichen Phasen freuen sich Meise, Rotkehlchen, Sperling und weitere Vögel über ein energiereiches Nahrungsangebot.
Doch auch in milden Wintern darf gefüttert werden – vorausgesetzt, die Hygiene stimmt. „Klassische Vogelhäuschen mit offenen Futterflächen sind problematisch, weil sich dort Krankheitserreger leicht verbreiten können“, warnt Neffati. Empfehlenswerter seien Futtersilos oder -röhren, bei denen das Futter trocken bleibt und die Vögel nicht direkt im Futter sitzen.
Fettknödel oder -ringe lassen sich ebenfalls gut einsetzen – allerdings ohne Plastiknetz: „Plastik birgt Verletzungsrisiken, zum Beispiel durch Verheddern in den Maschen“, so Neffati. Wer kreativ werden möchte, kann Vogelfutter auch selbst herstellen: mit Zutaten wie Sonnenblumenkernen, Haferflocken und Pflanzenfett.
Die „Stunde der Wintervögel“ ist Deutschlands größte Vogelzählung für alle. Ganz gleich, ob jemand zum ersten Mal die Arten bestimmt oder schon länger begeistert beobachtet. Auf der NABU-Website finden sich Zählhilfen, Artenporträts und Tipps zur Bestimmung. Gezählt wird jeweils die höchste Anzahl einer Art, die im Beobachtungszeitraum gleichzeitig zu sehen ist.
Wer mitgemacht hat, kann seine Beobachtungen bis zum 19. Januar 2026 online melden. Entweder direkt über das Meldeformular auf der Internetseite oder mit der kostenlosen App „NABU Vogelwelt“.
Für junge Naturfans gibt es zusätzlich die „Schulstunde der Wintervögel“: Zwischen Montag und Freitag, 12. bis 16. Januar 2026, können Schulklassen in ganz Niedersachsen mitmachen. Der NABU stellt Unterrichtsmaterialien bereit, mit denen sich die Aktion ganz einfach in den Schulalltag integrieren lässt.