Wer in Gehrden bleibt –und wer geht
Kommunalwahlen 2026: Viele Ortsbürgermeister wollen weitermachen, einige zögern noch

Entschlossen: Michael Passior (SPD) will in Leveste Ortsbürgermeister bleiben.Foto: Ingo Rodriguez (Archiv)
Gehrden. Noch ist es einige Monate hin, bis die Menschen in Niedersachsen am 13. September ihre kommunalen Volksvertreter wählen. Dann werden auch in den Gehrdener Ortschaften die Ortsräte neu besetzt, die dann die Ortsbürgermeisterinnen und -bürgermeister wählen. Von Wahlkampf ist auf den Dörfern bisher kaum etwas zu spüren. Eine Nachfrage zeigt jedoch: Viele der amtierenden Ortsbürgermeister wollen erneut antreten – andere ringen noch mit sich.

In Everloh wird es einen Wechsel geben. Die amtierende Ortsbürgermeisterin von der Freien Wählergemeinschaft (FWG), Sabine Sippel, steht aus persönlichen und beruflichen Gründen für eine weitere Wahlperiode nicht mehr zur Verfügung. „Wer mich kennt, weiß, dass ich, wenn ich etwas mache, es zu 100 Prozent mache“, erklärt sie. Das sei zeitlich einfach nicht zu schaffen. Spannend wird es bei der Frage nach ihrer Nachfolge. Denn schon 2021 war die Wahl zwischen der damaligen Amtsinhaberin Gisela Wicke (Bündnis 90/Die Grünen) und der jetzigen Ortsbürgermeisterin von einigem politischen Geplänkel begleitet.

Wicke selbst ist unentschlossen: „Ich weiß noch nicht, ob ich erneut für den Ortsrat kandidieren werde.“ Sicher sei jedoch, dass ihre beiden Grünen-Kollegen Jakob Hey und Sophia Bolz-Entrup nicht wieder antreten werden. „Wir stehen mit einigen Interessenten in Gesprächen“, betont Wicke.

In Leveste strebt Ortsbürgermeister Michael Passior (SPD) eine weitere Amtszeit an. „Mir macht die Arbeit im Team einfach Spaß“, sagt der 62-Jährige. Er wolle weiterhin seine Ideen für den Ort einbringen. Zu möglichen Mitbewerbern gebe es bisher jedoch keine Klarheit: „Das ist einfach noch zu früh.“

Auch Lemmies Ortsbürgermeister Heinrich Möller von der Wählergemeinschaft für Lemmie (WfL) kandidiert erneut. „Ich möchte mich weiterhin für unseren Ort einsetzen“, betont er und lobt die gute Zusammenarbeit im Ortsrat, insbesondere bei der Entwicklung der „Lemmier Mitte“: „Es ist toll, was man mit Engagement erreichen kann.“ Sorgen über mangelnde Kandidatinnen und Kandidaten hat er nicht: „Wir sind ein lebendiges Dorf und arbeiten parteiübergreifend wunderbar zusammen.“

Auch in Redderse will der amtierende Ortsbürgermeister Wolfgang Sturm (RWG) weitermachen. Er erinnert an die turbulenten Umstände seiner Wahl vor zwei Jahren, als sein Vorgänger Jürgen Weiberg (RWG) aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten war und eine Neuwahl nötig wurde. „Die RWG wird auf jeden Fall wieder kandidieren, egal in welcher Konstellation“, sagt Sturm.

In Northen ist noch alles offen. Friedhelm Meier (SPD) ist seit 25 Jahren Ortsratsmitglied und seit fast 22 Jahren Ortsbürgermeister – doch ob er weitermacht, ist noch ungewiss „Ich habe mich bisher nicht entschieden“, sagt der 69-Jährige. Zeit bleibe genug. Sorgen um die Aufstellung eines vollständigen Ortsrats hat er nicht: „Es werden sich genügend Kandidaten finden.“

Auch Lenthes Ortsbürgermeister Jürgen Ermerling (SPD) möchte sich noch nicht festlegen. „Für mich ist es einfach zu früh, um eine endgültige Entscheidung zu treffen“, erklärt er. Innerhalb des Ortsrats habe es dazu bisher keine Gespräche gegeben. „Der Wahlkampf hat bei uns in Lenthe noch nicht begonnen“, sagt Emerling verschmitzt.

Unentschlossen zeigt sich auch Jörg Beckmann von der Bürgerliste Ditterke (BLD). „Es ist einfach noch zu früh“, betont er. Eine Entscheidung werde erst im neuen Jahr fallen. „Wir werden uns am Anfang des Jahres zusammensetzen und in der Ortsratssitzung im Februar darüber berichten“, sagt er.

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