Neue Dreifeldhalle am Delfi-Bad geplant
Die Vorbereitungen für den Bau einer neuen Großsporthalle schreiten voran.
Die Arbeiten sollen Mitte 2027 starten.

Fläche im Freibad: Dort, wo jetzt noch Spielgeräte auf dem Außengelände des Delfi-Bades stehen, soll eine neue Sporthalle errichtet werden.Foto: Dirk Wirausky
Gehrden. Er ist das nächste Millionenprojekt, und er wird von den Vereinen und Schulen im Stadtgebiet sehnlichst erwartet: der Bau einer neuen Großsporthalle. Als Baubeginn wird Mitte 2027 anvisiert.

Seit Jahren wird über fehlende Hallenzeiten für Schulen und Vereine diskutiert, seit mehr als fünf Jahren liegt ein Konzept für eine zweite Sporthalle auf dem Tisch. Nun kommt das Projekt allmählich voran. Ein sogenanntes Raumprogramm ist inzwischen erstellt worden. Dieses ist die Grundlage der weiteren Planung, die von einem Totalunternehmen übernommen werden soll. Die Vergabe erfolgt in einem europaweiten Verhandlungsverfahren. Es gliedert sich in den Teilnahmewettbewerb, in dem Bewerber ihr Interesse bekunden und ihre Eignung nachweisen, und das Verhandlungsverfahren, zu dem nur die Bewerber zugelassen werden, die ihre Eignung dargelegt haben.

Den Bewerbern, die ihre Eignung nachgewiesen haben, wird eine Aufforderung zur Angebotsabgabe übersandt. Die Bieter müssen einen Entwurf und ein Festpreisangebot abgeben. Alle Bieter, die ein wertbares Angebot abgegeben haben, werden zu den Verhandlungen eingeladen.

Neben dem Preis wird der Entwurf bewertet, dessen Qualität ebenso beurteilt wird wie die städtebauliche und architektonische Gestaltung und die Funktionalität. Bereits vor drei Jahren wurde entschieden, eine zweite Großsporthalle in Gehrden zu bauen. Grund dafür ist der Mangel an Hallenzeiten für die Sportvereine und für die Schulen. Die Sporthallen im Stadtgebiet sind teils bis in die Abendstunden durch die Schulen belegt. „Sportunterricht bis zur ‚Tagesschau‘“, so umschrieb Christian Schmidt, Schulleiter des Matthias-Claudius-Gymnasiums, die Situation einmal pointiert.

Neben den Schulen nutzen die Sportvereine die Hallen. Diese sind dadurch auch an den Wochenenden durch Turniere, Wettkämpfe und Trainingseinheiten fast ganztägig belegt. Seit Jahren klagen die Sportlerinnen und Sportler über fehlende Hallenzeiten. Zudem ist die große Sporthalle an der IGS in einem schlechten Zustand und muss modernisiert werden.

Mit der Auflistung der vom Generalunternehmen geforderten Leistungen nimmt das Neubauprojekt nun konkrete Konturen an. Geplant ist demnach eine klassische Dreifeldsporthalle ohne Tribüne mit einer reinen Spielfläche von etwa 1200 Quadratmeter, die für den Schul- und Vereinssport entsprechend ausgestattet wird. Insgesamt sollen sechs Umkleideräume mit angegliederten Duschen plus zwei Umkleiden für Lehrer beziehungsweise Schiedsrichter und eine barrierefreie Umkleide eingerichtet werden. Mitgedacht werden im Zuge des Neubaus die Toilettenanlage für das Freibad, Lagerstätten für das Außengelände des Delfi-Bads und Räume für die DLRG.

Kritisiert wurde das Neubauprojekt von der FDP – wegen der geschätzten hohen Kosten. Über die Kostenhöhe gibt es allerdings bislang noch gar keinen Beschluss. „Es ist lediglich über das Verfahren abgestimmt worden, und wir brauchen erst ein Angebot“, sagt Bürgermeister Malte Losert (parteilos). Dennoch müsste schon jetzt ein Betrag in den nächsten Etat eingestellt werden.

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