Jörg Albrecht, Vorsitzender des Beirats, ist mit der Beteiligung daran zufrieden: „Immerhin 50 Antworten haben wir zurückerhalten. Das ist doch ein guter Schnitt beim Blick auf insgesamt rund 1000 Besucher.“ Um das zu verdeutlichen, zieht er einen Vergleich zum Tag der Niedersachsen 2025 in Osnabrück und einer ähnlichen Umfrageaktion unter Senioren. „Dort waren insgesamt 750.000 Menschen. Antworten gab es 750. Daher sind wir prozentual noch besser dran“, meint er.
Nun ist die Auswertung erfolgt, die Karl Bialek als zweiter Vorsitzender des Seniorenbeirats vorgenommen hat. Der Fragenkatalog drehte sich um Mobilität und Gesundheit, Einsamkeit und soziale Kontrolle, finanzielle Sicherheit, Wohnen im Alter, Patientenverfügung, digitale Teilhabe, Engagement und Ehrenamt sowie die kulturelle Teilhabe im Alter. Alle Themenbereiche konnten mit den Zahlen eins (nicht so wichtig) bis sechs (sehr wichtig) bewertet werden. Außerdem konnten Seniorinnen und Senioren eigene Gedanken auf dem Papier notieren.
Die Ergebnisse: Den Spitzenplatz erreichte mit 90 Prozent der möglichen Gesamtpunktzahl das Thema Mobilität und Gesundheit. Schlusslicht in der Auswertung ist die digitale Teilhabe mit 75 Prozent. „Das hat uns überrascht. Davon wird immer gesprochen – trotzdem schneidet sie am schlechtesten ab“, sagt der Vorsitzende Albrecht. Dass die Seniorinnen und Senioren sich trotzdem darüber Gedanken machen, wurde im optionalen Extrafeld deutlich. Denn hier notierten viele Personen noch Anregungen und Ideen zur digitalen Teilhabe, erklärten teilweise ihre negativen Bewertungen.
Ebenfalls sehr wichtig ist den Seniorinnen und Senioren in Wennigsen das Thema Wohnen (88 Prozent), Einsamkeit, kulturelle Teilhabe (beide 85 Prozent), Gesundheitsvorsorge (83 Prozent) und die finanzielle Sicherheit (82 Prozent). Danach klafft eine vergleichsweise große Lücke zur Bewertung von Ehrenamt und Engagement (77 Prozent) und eben digitaler Teilhabe (75 Prozent).
Die Umfrageaktion wird keine Einmaligkeit bleiben. „Das machen wir später nochmal, während einer solchen Feier ist das schwierig. Die Menschen kannten uns noch nicht, weil wir so neu sind – und haben gefragt, warum sie die Zettel ausfüllen müssen oder ob sie etwas gewinnen können“, sagt Albrecht. Auch selbst werde man sich bei einer erneuten Aktion anders aufstellen. „Wir sind noch in der Findungsphase und müssen lernen. Wir hatten wenig Papierkram, die Aktion war aus dem Boden gestampft“, erläutert er.
Der Seniorenbeirat der Gemeinde Wennigsen wurde politisch 2024 beschlossen. Im Frühjahr 2025 fanden die ersten Wahlen sowie die konstituierende Versammlung statt. Jörg Albrecht wurde zum Vorsitzenden des neunköpfigen Rates ernannt. Anfang November fand die erste reguläre Sitzung im Rathaus statt. „Und wir hatten sogar sieben Teilnehmer im Zuschauerraum. Darauf sind wir stolz“, sagt der Vorsitzende.