Stärker durch Zusammenhalt
In Wennigsen hat sich die Deister Frauenbande gegründet. Die beiden Initiatorinnen wollen ein neues Netzwerk schaffen.

Neue Menschen kennenlernen: Die 20 Frauen beim Gründungstreffen der „Deister Frauenbande“ kannten sich vorher größtenteils nicht. Erfahren hatten sie davon durch Instagram, Mundpropaganda oder durch eine der beiden Gründerinnen.Foto: Maike del Rio
Wennigsen. Julia Heinelt und Britta Kühl haben sich gemeinsam zum Ziel gesetzt, Frauen besser miteinander zu vernetzen. Heinelt war lange Zeit im Bereich der Eltern-Kind-Interaktion aktiv, ist jetzt als selbstständige Stillberaterin tätig und hatte schon seit geraumer Zeit mit dem Gedanken gespielt, eine Selbsthilfegruppe für Frauen zu gründen. Bei Kühl, zertifizierter Coach, stieß sie damit auf offene Ohren. Ihre Idee eines Frauennetzwerks nahm Formen an – und nun hat die Deister Frauenbande ihr Gründungstreffen hinter sich.

Um das Eis zu brechen und miteinander ins Gespräch zu kommen, haben die beiden Netzwerkgründerinnen Zutaten für acht verschiedene Köstlichkeiten eingekauft. In Teams machen sich die Frauen, von denen sich die meisten vorher nicht kannten, an die Zubereitung verschiedener Dipps und Snacks. Der Raum summt schon bald von den einsetzenden Gesprächen.

Eine, die mitmacht, ist Annalisa Hoellfritsch. Sie erzählt, dass sie durch Kühl von der Gründungsveranstaltung erfahren habe. „Ich finde das sowieso cool, wenn Menschen sich verbünden“, meint sie. Als Sozialpädagogin in der schulischen Sozialarbeit beobachte sie die zunehmende Vereinsamung. „Besonders seit Corona sind die Leute nur noch für sich“. Die „digitalen Freunde“ könnten das Analoge jedoch nicht ersetzen. Daher suche sie für sich nach Möglichkeiten, neue Kontakte zu knüpfen.

Auch bei anderen steht der Wunsch nach Kontakten zu Frauen im Vordergrund - für Unternehmungen, Sport, Spiel und Gespräche. Hanna Becker-Foss, die vor vier Jahren nach Wennigsen gezogen ist, sucht gezielt den Kontakt zu anderen Frauen. „Ich arbeite in männerdominierten Branchen“, erzählt sie. Vom neuen Netzwerk erhoffe sie sich auch eine gegenseitige Stärkung. „Ich verliere nichts, wenn ich anderen helfe, sondern erschaffe Neues und Großes.“

Anni Rahmeyer sieht für sich die Möglichkeit, weitere Frauen kennenzulernen und sich gegenseitig zu unterstützen. Auch der direkte Austausch ist ihr wichtig. „Gerade weil so viel online kontaktet und connected wird, finde ich ein Treffen wie dieses hier um so schöner.“

Manu Teubner ist auf der Suche nach Inspiration. „Ich sauge viel auf, weil ich mich beruflich umorientiere“, erklärt sie. Sie sei ein Mensch, der gern Neues ausprobiere, Ideen und Kreativität umsetze. Sie hoffe, bei der „Frauenbande“ auf Gleichgesinnte zu stoßen. „Teilt uns eure Ideen und Wünsche mit, wir gestalten sie mit euch gemeinsam“, fordert Gründerin Heinelt die Anwesenden auf. Auf einem Computerbildschirm sammeln sich bald die Vorstellungen der anwesenden 18 Frauen. Mehr hätten nicht in den vom Verein Wir in Wennigsen angemieteten Raum gepasst, erklärt Heinelt. Sie betont, dass die Deister Frauenbande sich nicht als Business-Netzwerk verstehe. „Wir möchten voneinander lernen, durch Selbstreflexion“, erläutert Kühl.

Auf diversen Kärtchen haben die beiden Gründerinnen die Ziele und Inhalte ihres Frauennetzwerkes umrissen. Heinelt berichtet, dass sie gefragt worden sei, ob man auch kommen könne, wenn man kein besonderes Talent habe. „Es muss nicht jede etwas einbringen. Ihr als Frauen seid uns wichtig“, betont sie. Auf ihrem Flyer steht zu lesen: „Frauennetzwerk für Verbindung, Inspiration und Empowerment in und um Wennigsen“. Geplant seien monatliche Treffen sowie offene Veranstaltungen in Form von Workshops oder Vorträgen.

Das nächste Treffen der Deister Frauenbande findet am 16. Januar im Hygge Hus Degersen statt. Dieses biete Platz für weitere Interessierte. Informationen sind zu finden auf Instagram, unter www.frauenbande.online oder nach einer Aufnahme in den E-Mail-Verteiler, die an frauenbande@web.de möglich ist.

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