Den könnten sie bald bekommen. Im Auftrag der Stadt wurde eine Machbarkeitsstudie mit zwei realistischen Optionen erstellt. Eine mögliche Variante sieht einen Anschluss an den Ziegeleiweg/Knülweg im Norden vor. Mit Kosten von rund 2,2 Millionen Euro ist sie die günstigste Lösung. Aber die etwa drei Kilometer lange Strecke führt zu etwa 60 Prozent über landwirtschaftliche Wege. Eigentümer sind die Mitglieder des Realverbands. Sie dulden zwar die Radfahrer, lehnen einen Ausbau jedoch ab.
Eine zweite Möglichkeit: Eine etwa 2,5 Kilometer lange Radstrecke schließt am Gehrdener Berg an die Große Bergstraße an; sie tangiert die Wege des Realverbands weniger. Sie kostet aber mit fast 3 Millionen Euro deutlich mehr und greift erheblich in die Natur ein. Der Redderser Ortsrat einigte sich auf einen Kompromiss vor. Da der Streckenverlauf der beiden Varianten bis zu einer Abzweigung in der Feldmark identisch ist und dieser Weg im Besitz der Stadt ist, soll zunächst bis dorthin ausgebaut werden. Die Redderser Kommunalpolitiker tendieren dann für die Variante um den Gehrdener Berg herum bis zum Ziegeleiweg/Knülweg. Das sei billiger und die Strecke sei entspannter zu fahren, sagte Jürgen Weiberg (RWG). Die Hoffnung dabei: Der Realverband könnte seine Meinung noch ändern und die Radstrecke eines Tages doch auf dieser Route ausgebaut werden. „Dann sollen beide Varianten noch einmal in die Abstimmung kommen“, sagte Ortsbürgermeister Wolfgang Sturm (RWG). Zunächst aber solle die Stadt die Planung bis zur Abzweigung in der Feldmark unterhalb des Gehrdener Berges vorantreiben. Unterstützung für Redderse kommt aus Gehrden. „Es ist unstrittig, dass der Ort eine Anbindung an die Kernstadt braucht”, sagte Thomas Spieker (CDU) im Ausschuss für Mobilität, Sicherheit und Brandschutz. Deshalb müsse der Neubau eines Radweges angeschoben werden. Allerdings erinnerte Spieker daran, dass die Gestaltung auch von den Eigentümern der landwirtschaftlichen Flächen abhänge. Deshalb solle die Verwaltung Gespräche mit ihnen führen. Darüber hinaus solle der Bereich, der in städtischen Besitz ist, einschließlich des Abschnittes an der L390überplant werden. Anschließend solle der Ortsrat erneut über eine Variante entscheiden. „Wir müssen verlässlich und planungsrechtlich sauber arbeiten“, forderte Spieker.
Dass noch einige Zeit bis zum Bau des Radweges vergehen wird, machte Fachbereichsleiterin Sandra Dreier deutlich. Es müsse unter anderem geprüft werden, ob im Landschaftsschutzgebiet Calenberger Börde überhaupt gebaut werden dürfe.
Wie sehr die Bürgerinnen und Bürger in Redderse auf einen Radweg drängen, zeigt eine Umfrage, die Götz Ehlerding (RWG) initiiert hat und an der 225 Personen teilgenommen haben. Demnach wünscht sich eine deutliche Mehrheit der Befragten eine Verbindung und würde sie auch nutzen.
Interessant: Zwar ist für die Menschen im Gehrdener Ortsteil das Zentrum der Kernstadt ein wichtiges Ziel, doch noch mehr wünschen sie sich einen Radweg nach Wennigsen und zum S-Bahnhof in der Nachbargemeinde. Zuständig dafür ist allerdings die Gemeinde Wennigsen. Manuel Große (CDU) glaubt nicht, dass es dort entsprechende Überlegungen gibt. Deshalb müsse man sich auf die Strecke nach Gehrden konzentrieren.