Mit einem Altersdurchschnitt von 45 Jahren ist das 31 Mitglieder zählende Musikkorps der Schützengesellschaft Ottomar von Reden bestens für die Zukunft gerüstet. Von Nachwuchssorgen kann keine Rede sein. Jüngster Musiker im Ensemble ist der 13-jährige Elias Windhorst. Ihm macht es einfach Freude, mit jüngeren wie älteren Menschen gemeinsam zu musizieren. „Musik verbindet über alle Altersgrenzen hinweg“, sagt er. Von den erfahrenen Musikerinnen und Musikern könne man unglaublich viel lernen.
Als Sohn des Kirchenkreiskantors Christian Windhorst ist Elias gewissermaßen in eine musikalische Familie hineingeboren. „Mein Vater leitet auch den Posaunenchor – da lag es nahe, dass ich ein Blasinstrument spiele“, verrät er mit einem Augenzwinkern. Bevor er zur Posaune fand, spielte er zunächst Tenorhorn. „Die Posaune liegt mir einfach mehr.“ Auch sein Bruder Julius gehört zum Nachwuchs der Kapelle: Der 16-Jährige spielt seit seinem siebten Lebensjahr Trompete.
Zu den jüngsten Musikerinnen zählt auch Greta Potthoff. „Die Schützenkapelle ist wie eine Familie, es macht einfach Spaß, hier mitwirken zu können“, erzählt die 16-jährige Gymnasiastin. Sie spielt Schlagzeug – eine bewusste Entscheidung. „Das macht frei, und der ganze Stress fällt einfach ab“, sagt sie. Zur Kapelle sei sie gekommen, nachdem sie vor einigen Jahren beim jährlichen Adventskonzert ausgeholfen habe. Auch ihre Eltern und ihre Schwester gehören zum Ensemble. Besonders schätzt sie das generationsübergreifende Miteinander: „Musik verbindet – egal, wie alt man ist.“
„Blasmusik macht Laune“ – so heißt nicht nur einer der Konzertmärsche im Programm, es beschreibt auch treffend die Energie, mit der der Nachwuchs in diesem Jahr auftritt. Viele der jungen Musikerinnen und Musiker haben erst vor wenigen Jahren mit dem Instrument angefangen. „Ohne die Jugend geht es nicht“, betont Kapellmeister Olaf Nitsch, der mit 69 Jahren das älteste Mitglied ist. „Sie bringt nicht nur Spielfreude, sondern auch neue musikalische Ideen mit“, sagt er.
Genau diese Mischung wird beim Jubiläumskonzert zu hören sein. Neben Klassikern wie „Amazing Grace“ stehen moderne Arrangements aus Pop, Rock und Filmmusik auf dem Programm. Die jungen Spielerinnen und Spieler haben viele dieser Stücke selbst mit ausgewählt – ein Zeichen dafür, wie sehr sie das musikalische Gesicht der Kapelle inzwischen prägen.
Dabei begann die Geschichte der Schützenkapelle einst völlig spontan: 1958 stiftete Ottomar von Reden bei der Weihnachtsfeier der Schützengesellschaft einen Schellenbaum. Diese Geste inspirierte den Schützenbruder Horst Richter zur Idee einer eigenen Blaskapelle. Schon wenige Monate später trafen sich acht Musikbegeisterte, und am 1. Juni 1959 erklang das erste Ständchen. Die Jahre danach brachten Wandel, Zusammenschlüsse und viele musikalische Höhepunkte – doch eines blieb konstant: die Leidenschaft für Musik.
Das Adventskonzert beginnt am Sonntag, 7. Dezember, um 16 Uhr in der Aula des MCG, Einlass ist ab 15 Uhr. Der Eintritt kostet 12 Euro. Karten sind im Vorverkauf bei Ammon, Dammstraße 13, und bei allen Musikerinnen und Musikern erhältlich.