Doch es werden nicht nur Reihenhäuser gebaut. Auch drei Mehrfamilienhäuser werden auf dem Gelände errichtet. Die Vermarktung dieser Wohnungen übernimmt aber nicht die Deutsche Reihenhaus AG. Sie hat die 59 geförderten Wohnungen in den Mehrfamilienhäusern an die Firma Wohnraum Niedersachsen GmbH verkauft.
Baubeginn der Mehrfamilienhäuser soll in der ersten Jahreshälfte 2026 sein. Bereits im Bau sind 160 Reihenhäuser. Spätestens Ende 2028 soll mit der Fertigstellung des Geschosswohnungsbaus dann auch die Entwicklung des gesamten Quartiers abgeschlossen sein.
Gemeinsam mit der Wohnraum Niedersachsen wolle die DRH für günstige Mieten sorgen, sagt Carsten Rutz, der Vorstandsvorsitzende. „Wir entwickeln an dem Standort in weniger als vier Jahren ein umfassendes Wohnangebot, das den Erfordernissen der Kommune entspricht“, sagt Rutz. Sylva Viebach, Geschäftsführerin der Wohnraum Niedersachsen, meint: „In Gehrden ist unsere Investition Teil eines gemischten Quartiers, zu dem auch langfristig bezahlbarer Wohnraum gehört.“
Mit 59 Mietwohnungen soll in der Burgbergstadt ein wirksamer Beitrag zum sozialen Wohnungsbau geleistet werden. „Wir werden immer wieder nach kleinen, bezahlbaren Wohnungen gefragt, vor allem von Auszubildenden. Jetzt können wir eine Perspektive bieten“, sagte kürzlich Bürgermeister Malte Losert (parteilos).
Denn: Es fehlt in Gehrden an bezahlbarem Wohnraum. In den vergangenen Jahren sind zwar einige Neubaugebiete im Stadtgebiet entwickelt und kommunal vermarktet worden, doch dort wurden durchweg Einfamilienhäuser gebaut. Der soziale Wohnungsbau wurde vernachlässigt.
Das soll sich zumindest marginal ändern. Denn im Wohnquartier auf dem Vorwerk-Gelände werden eben auch drei Mehrfamilienhäuser errichtet. Und die Mieten sollen bezahlbar sein. Die Wohnungen sollen 43, 50 und 74 Quadratmeter messen – Größen, die in Gehrden dringend gebraucht werden. Mit dem Quartier Altes Vorwerk-Gelände entstehe in Gehrden Wohnraum für jeden Bedarf mit guter Infrastruktur im direkten Umfeld, sagt DRH-Sprecher Achim Behm. Angeboten würden diverse Wohnformen, vom Eigentum bis zur Miete, in unterschiedlichen Haus- und Wohnungsgrößen. Nach heutigem Stand seien bereits 122 der 160 Reihenhäuser verkauft, 66 davon an einen institutionellen Investor, der die Häuser in die Vermietung gegeben hat.
Die Reihenhaussiedlung wird auch eine eigene Kindertagesstätte mit 98 Betreuungsplätzen erhalten. Insgesamt sollen fünf Gruppenräume entstehen: zwei für die Krabbelgruppen, zwei für die Kindergartengruppen und einer für eine integrative Gruppe. Die Kita soll im Herbst 2026 eröffnet werden. Planen und bauen wird die Einrichtung die Dachstiftung Diakonie. Übernommen wird die Kita von Venito, Diakonische Gesellschaft für Kinder, Jugendliche und Familien. Das Quartier auf einer Gesamtfläche von 58.000 Quadratmetern entsteht auf Grundlage eines zu 100 Prozent regenerativen und förderfähigen Energiekonzeptes mit Photovoltaik und Wärmepumpen. Die 120 und 145 Quadratmeter großen Häuser – mit unterschiedlichen Grundstücksgrößen – werden zu Preisen ab 360.000 Euro verkauft.