„Ich kann das nachvollziehen“, sagt Nina von Zimmermann, Schulleiterin an der Grundschule Am Castrum. Die Stadt hätte schon viel Geld in die Hand genommen, um die Schule auszustatten.
Die Einrichtung kämpft immer wieder gegen Vandalismus an. Im vergangenen Schuljahr leistete sich die Schule ein 5000 Euro teures Sonnensegel, das nur kurz nach der Errichtung beschädigt wurde. Einer Reparatur folgte nur zwölf Stunden später die erneute Zerstörung. Das koste Nerven, schließlich leide das Außengelände der Grundschule auch so schon genug. „Regelmäßig bleibt Müll zurück und Sitzbänke werden angeschmiert“, berichtet von Zimmermann. Vor knapp drei Wochen wurde sogar eine Scheibe mit einem Stein eingeworfen.
Die Schulleiterin betont: „Es sind Jugendliche, überwiegend nicht von unserer Schule.“ Zumindest konnten die Täter überführt werden, sie erhielten Aufenthaltsverbot auf dem Schulgelände und eine Anzeige. Um die Schäden zu ersetzen, „gibt es ja Versicherungen“, so von Zimmermann. Aus ihrer Sicht sei Präventionsarbeit die Lösung, um Kinder und Jugendliche zum Nachdenken zu bewegen, auch damit sie Missstände wiedergutmachen können.
Entspannter ist die Situation in der Grundschule am Langen Feld. „Es wird gar nichts zerstört“, sagt Stefanie Diemert, seit 25 Jahren Schulleiterin. Warum ist das so? „Es liegt wohl an der Bebauung“, vermutet sie. Die Schule liegt direkt zwischen mehreren Einfamilienhäusern. „Es lässt sich nicht einfach so ungestört was zerstören, man hat immer Anwohner, die was sehen würden“, glaubt sie. Ein weiterer Pluspunkt: „Wir haben nur Spielgeräte aus Recycling-Kunststoff. Das Zeug ist brutal hart, das bekommt man nicht kaputt“, sagt Diemert.
Die Entscheidung der Stadt, für keine möglichen Schäden mehr aufzukommen, könne sie nachvollziehen. „Ich bin der Meinung, dass es wichtig ist, den Täter zu ermitteln und dass die Eltern die Kosten übernehmen“, so Diemert. Den Vandalismus an anderen Schulen empfinde sie als „großes Ärgernis“. Besonders das Matthias-Claudius-Gymnasium (MCG) sehe sie als anfällig, da die Einrichtung an einen Wald angrenzt, wo es sich gut verstecken ließe.
Tatsächlich ergreift das MCG Maßnahmen gegen den Vandalismus. Schulleiter Christian Schmidt berichtet vor allem von beschädigten Fahrrädern. Die Schule reagierte mit stärkeren Kontrollen durch die aufsichtsführenden Lehrkräfte – und seit vier Jahren mit einer Videoüberwachung vor dem Haus. Er verstehe die Stadt. „Es ist nicht einzusehen, dass die Allgemeinheit zahlt“, betont Schmidt. Das sollten diejenigen übernehmen, die den Schaden verursacht haben.
Ärger mit Zerstörungswut hat auch die IGS. Eingeschlagene Scheiben, kaputte Flaschen auf dem Schulhof, beschädigte Spielgeräte, eingetretene Fassadenteile oder verstopfte Toiletten – die Liste ist lang. Kürzlich wurde auch der Spielcontainer aufgebrochen, im Schulgebäude ein Feuerlöscher entleert. „Nur selten erwischen wir einen Verursacher“, sagt Arne Lechmann, stellvertretender Schulleiter. Und das, obwohl auch rund um die IGS Kameras installiert worden sind. Lechmann ist genervt: „Das sind einfach sinnlose Zerstörungen.“