Neuer Radweg in Redderse gefordert
Der Gehrdener Ortsteil soll endlich besser an die Kernstadt angebunden werden

Fahrradweg für Redderse? Das wünschen sich viele Fahrradfahrende aus der Region, um sicherer nach Gehrden Stadt zu gelangen. Foto: Catalina Grobe Fernandes
Gehrden. Seit Jahrzehnten bemängeln die Redderserinnen und Redderser die schlechte Anbindung an die Kernstadt. Ideen, Initiativen und Vorstöße, das zu ändern, gab es schon viele – es ist jedoch nicht wirklich etwas passiert. Das soll diesmal anders sein. Der Wunsch: ein ausgebauter Radweg über den Gehrdener Berg.

Es ist eine Crux. Eigentlich sind sich nämlich alle einig: Redderse muss besser mit der Kernstadt verbunden werden. Und die Forderung ist auch nicht neu: Der Wunsch nach einer besseren Anbindung an Gehrden – und auch an Wennigsen – wurde in den vergangenen Jahren immer wieder laut, zuletzt 2022. Aber es bleibt dabei: Redderse ist noch immer der einzige Ortsteil Gehrdens ohne durchgängige Radverbindung.

Denn: Am Ortsausgang Richtung Gehrden endet der befestigte Weg abrupt. Radfahrende müssen dann direkt auf der Landesstraße 390 weiterfahren – gemeinsam mit Autos und Lastwagen. Selbst wenn Radfahrerinnen und Radfahrer einen Umweg über einen weiter östlich gelegenen unbefestigten Feldweg machen würden, bliebe eine Strecke von etwa 145 Metern, die unvermeidlich an der Straße zwischen Redderse und Gehrden entlangführt. Einen eigenen Fahrradstreifen gibt es dort nicht. Die Redderser fordern deshalb einen sicheren Radweg.

Immerhin: Im Juni wurde eine Machbarkeitsstudie mit zwei realistischen Optionen vorgestellt. Eine mögliche Variante sieht einen Anschluss an den Ziegeleiweg im Norden vor. Mit Kosten von rund 2,2 Millionen Euro ist sie die günstigere Lösung. Aber sie führt zu etwa 60 Prozent über landwirtschaftliche Wege. Eigentümer sind die Mitglieder des Realverbands, und diese lehnen einen Ausbau ab.

Eine zweite Möglichkeit: Die Radstrecke schließt am Gehrdener Berg an die Große Bergstraße an und tangiert einen wesentlich geringeren Anteil an Wegen des Realverbands. Zwar bietet diese Route eine bessere Umsetzbarkeit im gewünschten Standard, aber sie kostet mit geschätzt 2,9 Millionen Euro deutlich mehr und greift stärker in die Natur ein als die andere favorisierte Variante.

Die Grünen haben nun in einem Antrag gefordert, konkrete Maßnahmen in Gang zu setzen. Zunächst solle der Teilabschnitt aus der Variante eins, der sich im Eigentum der Stadt Gehrden befindet, umgesetzt werden. „Die langjährige Diskussion muss ein Ende haben“, sagt Heinz Strassmann von Bündnis 90/Die Grünen. Das Thema müsse deshalb in die kommenden Haushaltsberatungen eingebracht werden.

Allerdings: Der Redderser Ortsrat hat sich in seiner jüngsten Sitzung überraschenderweise gar nicht mit der Studie befasst. „Und wir wollen diesem Gremium nicht vorgreifen“, sagt Strassmann. Deshalb wurde der grüne Antrag im Ausschuss für Mobilität, Sicherheit und Brandschutz nicht behandelt und vertagt. Strassmann kündigt aber an: Zu den Haushaltsberatungen werde das Papier wieder eingebracht.

Vom Grundsatz scheinen sich zumindest Grüne und CDU einig: Es sei an der Zeit für eine praktische Umsetzung. Thomas Spieker (CDU) betont: „Es ist eine unbestrittene Notwendigkeit, Redderse besser an Gehrden anzubinden.“ Doch müsse sich zunächst der Ortsrat mit den im Juni vorgelegten Möglichkeiten befassen. Anschließend solle dem Willen der Redderser Bürgerinnen und Bürger Gehör verschafft werden.

Allerdings: Der Ortsrat in Redderse tagt erst wieder am 17. November. Mit Blick auf den neuen Haushalt und die damit verbundenen Investitionen für das nächste Jahr könnte das durchaus knapp werden.

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