Der richtige Obstbaumschnitt im Spätherbst
Pflege für gesunde Bäume und reiche Ernte

foto: katherine-st-pierre
Der Spätherbst, wenn das Laub vollständig gefallen ist und die Temperaturen stabil in den einstelligen Bereich sinken, bietet den geeigneten Zeitpunkt für den Obstbaumschnitt. Ab Ende Oktober bis in den November hinein, teilweise auch bis in den Dezember, wenn der Baum bereits in der Winterruhe ist, können die Arbeiten beginnen. Vorher sollte nicht geschnitten werden, da ein zu früher Eingriff das Wachstum anregen und die Holzreife beeinträchtigen könnte.

Durch den Rückschnitt wird nicht nur das Wachstum gelenkt, sondern auch die Vitalität gefördert. Das Entfernen alter, abgestorbener oder nach innen wachsender Äste verbessert die Licht- und Luftzufuhr in der Krone – eine wichtige Voraussetzung für aromatisches Obst im kommenden Jahr.

Besonders bei Kernobst wie Apfel- und Birnbäumen empfiehlt sich dieser Zeitpunkt, da der Saftstrom weitgehend ruht. So werden Schnittwunden besser verkraftet, während Schaderreger durch die kühleren Temperaturen weniger aktiv sind. Steinobst hingegen sollte bevorzugt im Sommer geschnitten werden, da es in der kalten Jahreszeit empfindlicher auf Verletzungen reagiert.

Ein strukturierter Aufbau der Krone, bei dem wenige, kräftige Leitäste eine offene Form bilden, erleichtert nicht nur die Pflege, sondern sorgt auch für eine gleichmäßige Verteilung von Licht. Mit Bedacht gewählte Schnittmaßnahmen verlängern die Lebensdauer des Baumes und sichern eine verlässliche Ernte.

Wichtig bleibt dabei ein präzises Vorgehen: glatte Schnittflächen, keine Stummel, sauberes Werkzeug. So wird das Risiko von Krankheiten minimiert. Der Spätherbstschnitt ist damit nicht nur eine Pflegemaßnahme, sondern ein entscheidender Beitrag zu nachhaltiger Gartenkultur.

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