Nicht zu knapp, aber auch nicht überdimensioniert: Damit die Größe der Schule auch langfristig passt, will die Gemeinde perspektivisch denken. „Rechnerisch sind wir von dreieinhalb Zügen ausgegangen“, erklärte Lars Fischer, Geschäftsführer der Berliner Beratungsgesellschaft VBD jetzt im Bauausschuss.
Je nach der Stärke einzelner Jahrgänge sind somit drei oder vier Klassen vorgesehen. Kalkuliert wird mit 26 Kindern pro Klasse, insgesamt also mit rund 360 Schülerinnen und Schülern.
Unterrichtet werden sie nach dem sogenannten Cluster-Prinzip. Das heißt: Jede Jahrgangsstufe bildet ein eigenes Cluster mit Klassenzimmern, Gruppen- und Differenzierungsräumen. Als verbindendes Element dienen die Flure als Treffpunkt, Arbeits- und Aufenthaltsbereich. So entstehen überschaubare Einheiten, die flexible Lernformen ermöglichen. Fachleute sprechen von einer Schule in der Schule.
Zusätzlich entstehen Räume, die sich zwei Jahrgänge teilen. „Diese können variabel immer dem Cluster zugeordnet werden, der gerade vierzügig ist“, erläuterte Fischer.
Auch die Lehrkräfte sollen näher an die Kinder heranrücken. Neben dem klassischen Lehrerzimmer entstehen Teamstationen mit Arbeitsplätzen direkt in den Clustern.
Aus dem Ganztagskonzept ergeben sich Anforderungen ans Raumprogramm. Herzstück ist eine 270 Quadratmeter große Aula, die im Schulalltag in zwei Bereiche geteilt wird – eine Pausenhalle und einen Speisesaal. Bei Veranstaltungen soll die ungeteilte Aula Sitzplätze für 400 Personen bieten.
Die Schwerpunkte der Schule – Musik und Technik – sind bereits berücksichtigt. Der Musikraum kommt möglichst nah neben die Aula, sodass die Bühne für Proben, Konzerte und Aufführungen genutzt werden kann. Eine Werkstatt und die schon im jetzigen Gebäude aufgebaute „Mini-Phänomenta“ mit Experimentierstationen sind ebenfalls Teil der Planung.
Zum Gesamtprojekt gehört die neue Dreifeldsporthalle – nach Normgrößen geplant, sodass alle gängigen Sportarten ohne Einschränkungen gespielt werden können. Dazu kommt eine Tribüne, mehrere Geräteräume und pro Hallenfeld zwei Umkleiden mit Duschen. „Das macht eine sehr flexible Nutzung möglich, weil man so sechs Umkleideeinheiten hat, die man je nach Bedarf entweder Klassen, Geschlechtern oder auch Teams zuordnen kann“, sagte Fischer.
Als Besonderheit sind in dem Hallenkomplex zudem Räume für die Jugendpflege geplant. Auf rund 170 Quadratmetern entsteht ein neuer Treffpunkt für Jugendliche.
Ein erster Rahmen für das Mammutprojekt ist somit gesteckt. Und auch zur Bauzeit und den Kosten gibt es zumindest erste vorsichtige Anhaltspunkte. In ihrer Wirtschaftlichkeitsberechnung nennt VBD Zahlen für zwei Modelle. Bei der Vergabe an ein Generalunternehmen kommen die Fachleute auf circa 33 Millionen Euro. Bei der konventionellen Umsetzung mit Einzelvergabe der Leistungen auf circa 38 Millionen Euro. Da bis zum Baustart mindestens zwei Jahre vergehen dürften, ist eine Steigerung der Baukosten bereits einkalkuliert.
Wann in Bredenbeck die Bagger frühestens rollen, hängt nicht zuletzt vom Verfahren ab. Auch da erscheint die Option Generalunternehmen attraktiver. In 15 bis 16 Monaten, schätzt Sven Fischer, könnte ein durchkalkulierter Entwurf vorliegen, drei bis vier Monate später die Baugenehmigung.