Kita an der Dammstraße schließt: Aber es gibt Ideen
Weil es an Personal fehlt, hat sich die Stadt entschlossen,die Einrichtung nicht weiter zu betreiben

Die Stadt wird die Einrichtung an der Dammstraße aufgeben. Eine Elterninitiative soll das Gebäude nun übernehmen.Foto: Antje Bismark
Gehrden. Unruhe in der Kita an der Dammstraße: Die Einrichtung wird zum 30. September geschlossen. Grund ist, dass es an Personal fehlt. Dass die Einrichtung von der Stadt nicht weiter betrieben werden soll, ist schon länger bekannt. „Diese Ankündigung hat allerdings zu einer gewissen Unruhe beim Personal geführt“, sagt Bürgermeister Malte Losert (parteilos). Die Folge: Erzieherinnen und Erzieher äußerten Wechselwünsche. „Wir mussten viele Personalgespräche führen“, sagt Losert. Deshalb habe man schnell handeln müssen, damit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht abwandern. Die Kita werde nun früher als geplant aufgegeben. Der Bürgermeister gibt zu: „Wir haben unsere Pläne zu wenig kommuniziert.“

Lösungen konnten gefunden werden: Die Leitungskraft wird ab Oktober als Sprachförderkraft in allen Kindergärten eingesetzt. Ein städtischer Erzieher und die Erzieherin von der Zeitarbeit gehen zunächst mit den Kindern in die Kita Nedderntor, „damit die Jungen und Mädchen einen möglichst sanften Wechsel erleben“, heißt es. Der städtische Erzieher wird ab Mitte Oktober in der Kita Leveste eingesetzt. Die Erzieherin soll noch bis 14. November in der Gruppe bleiben. „Unser Ziel ist eine nahtlose Betreuung der Kinder“, meint Losert.

Die Kita an Dammstraße, in der eigentlich zwei Gruppen à 25 Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren betreut werden können, war zuletzt nicht voll belegt. Wegen Personalmangels sind bereits am 1. September 19 Jungen und Mädchen aus der Kita Dammstraße in die Kita Am Castrum gewechselt, zusammen mit einer Bezugserzieherin. Die verbliebenden 15 Kinder wechseln nun zum Großteil in die Kita Nedderntor.

Schon seit einiger Zeit war klar, dass der städtische Kindergarten an der Dammstraße geschlossen wird; auch, weil im Wohnquartier auf dem ehemaligen Vorwerkgelände eine neue, größere Kindertagesstätte errichtet wird. Dort sollen ab Herbst des nächsten Jahres 98 Betreuungsplätzen angeboten werden. Insgesamt sollen fünf Gruppenräume entstehen – zwei für die Krabbelgruppen, zwei für die Kindergartengruppen und einer für eine integrative Gruppe.

Das Gebäude an der Dammstraße wird vermutlich von der Elterninitiative „Garten-Kids“, die sich im Juni gegründet hat, übernommen. Bei der Elterninitiative, die von der Stadt Gehrden unterstützt wird, finden zunächst 25 Drei- bis Sechsjährige einen Platz, perspektivisch will die Initiative dort fünf Krippen- und 15 Kindergartenkinder betreuen. Das Konzept: Gemeinsam mit den Kindern soll in einem geplanten Garten der Einrichtung gesät, gepflanzt und geerntet werden – um auf diese Weise ein Bewusstsein für die Kreisläufe der Natur und der Jahreszeiten zu schaffen. Geplant sind zudem Projekte zu weiteren Natur- und Umweltthemen sowie entsprechende Ausflüge. Es werden Plätze für maximal fünf Kinder ab zwei Jahren und für 15 Kinder ab drei Jahren angeboten – in einer altersübergreifenden Gruppe mit Halbtagsbetreuung von 7.30 bis 14 Uhr. Laut Losert soll es gemeinsam mit der Elterninitiative einen Neustart an der Dammstraße geben.

Es ist übrigens nicht die erste Schließung einer Einrichtung im Stadtgebiet. Vor gut einem Jahr ist die Kita Am Park aufgegeben worden. Personal und Kinder wurden auf andere Einrichtungen verteilt. Der Grund für die Schließung: bauliche Mängel.

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