„Der Fortschritt ist erfreulich“, sagte Bürgermeister Ingo Klokemann (SPD) beim Blick auf das Baufeld, wo mittlerweile die ersten Wände in die Höhe wachsen. Auf zwei Etagen wird hier später nicht nur gegessen. Es sei eben mehr als nur eine Mensa, „sondern auch eine Begegnungsstätte“, betonte Schulleiter Kai Birkner.
Über dem Speisesaal mit 144 Plätzen kann die KGS vieles verwirklichen, wofür im Bestandsgebäude der Platz fehlt. Neben den Kunsträumen samt Materialiensammlung wird im Obergeschoss eine Sprachklasse, die Mediathek, ein Computerraum, ein Inklusions- und ein Freizeitraum sowie Büros für die Sozialarbeitenden eingerichtet.
Der Speisesaal selbst kann dank einer integrierten Bühne für interne Schulveranstaltungen oder das Fach Darstellendes Spiel hergerichtet werden, aber auch für Zwecke der Gemeinde und Kulturveranstaltungen mit bis zu 400 Zuschauerplätzen.
In circa zwei Jahren soll das Mensagebäude fertig sein. Zur Ruhe kommt die KGS dann allerdings noch nicht – die nächsten Baustellen sind schon geplant. Erste, vergleichsweise kleine Arbeiten finden schon im Herbst statt. Die leer stehenden Räume, in denen früher das Lehrerzimmer war, lässt die Gemeinde übergangsweise für den Kunstunterricht herrichten.
Die Zwischenlösung muss her, weil ein Wasserschaden den bisherigen Kunstcontainern so stark zugesetzt hat, dass diese nicht mehr zu retten sind. „Bis die Kunsträume im Mensagebäude fertig sind, wird das funktionieren“, ist Schulleiter Birkner überzeugt.
Deutlich aufwendiger sind die Arbeiten, mit denen voraussichtlich ab Anfang 2027 die oberen Stockwerke saniert und zu modernen Lernorten umgebaut werden. Das betrifft im ersten Obergeschoss den Bereich der Sekundarstufe eins. Räume und Flure werden neu zugeschnitten, sodass zusätzlich zu den Klassenzimmern mehrere sogenannte Lerncluster entstehen. „Dort findet offenes Lernen außerhalb der Klassenräume statt. Schülerinnen und Schüler können dort eigenständig an Lernaufgaben arbeiten, allein oder in Kleingruppen“, erläutert Birkner das pädagogische Konzept.
Die sechs um das Forum liegenden Klassenzimmer bekommen jeweils noch einen eigenen Differenzierungsraum. Dort können die Lehrkräfte individueller auf einzelne oder mehrere Schülerinnen und Schüler eingehen, beispielsweise wenn ein besonderer Förderbedarf besteht.
Das Forum im Zentrum des ersten Obergeschosses wird ebenfalls angefasst und zu einem geschlossenen Raum umgebaut. Dafür werden um die bislang offene Veranstaltungsfläche Wände gezogen. Das hat laut Birkner zum einen brandschutzrechtliche Gründe, bringt aber auch konzeptionelle Vorteile. „Bühne und Stühle können im Forum dann einfach stehen bleiben“, so der Schulleiter.
Auch mit dem Umbau des Oberstufenbereichs im zweiten Stock haben sich Schule und Gemeinde viel vorgenommen. Unterrichtsräume sollen teils saniert, teils neu zugeschnitten werden. Auch hier entsteht ein Lerncluster, außerdem ein großer Aufenthaltsraum mit Teeküche.
Komplett machen das Sanierungspaket eine von Reihe von Maßnahmen im Erdgeschoss. Unter anderem wird der nördliche Gebäudeteil umgebaut, in den jetzt vorübergehend die Kunsträume einziehen. Dort soll die Verwaltung samt Büros der Schulleitung ihren neuen Platz bekommen. „Auch die Hausmeister haben dort ihren eignen Raum“, kündigt Birkner an.
Die dadurch frei werdenden Verwaltungsräume kann die Schule gut anderweitig nutzen. Hier entstehen unter anderem Lehrerarbeitsplätze als sogenannte Co-Working-Spaces, ein Büro für die Beratunglehrkräfte und für die Berufsberatung sowie Lagerplätze für die Materialiensammlung.
Die Schülervertretung (SV) bekommt ebenfalls ein neues Zuhause – in der jetzigen Caféteria. Damit schließt sich am Ende des langjährigen Umbaus sogar ein Kreis. „Früher hatte die SV dort auch schon ihren Raum“, weiß Birkner aus einem Gespräch mit Bürgermeister Ingo Klokemann.
Bis auch der letzte Bauabschnitt fertig ist, vergehen voraussichtlich noch mindestens fünf Jahre. Zunächst steht der Bau des Mensagebäudes im Mittelpunkt. Im Rahmen der Grundsteinlegung griffen auch Klokemann und Birkner zur Kelle. Sie mauerten eine Zeitkapsel ein. Der Inhalt: die aktuelle Ausgabe der Neuen Presse und eine Ein-Euro-Münze. „Wir hoffen“, so der Bürgermeister, „dass sie frühestens in einigen Hundert Jahren gefunden werden.“