Eigentlich sei „Bewegungsgarten“ nur ein anderes Wort für Schulhof, erläutert Seewöster, Freiraumplanerin und Projektleiterin der Stadt Ronnenberg. Im Zuge der Zusammenarbeit mit der Schule sei man aber auf die Idee gekommen, der Fläche einen besonderen Namen zu geben, um sie vom bestehenden Schulhof vor dem Gebäude besser unterscheiden zu können. Und weil der Fokus in dem neuen Bereich auf der Bewegung liege, kam es zu dem dynamisch klingenden Namen. Andererseits gebe es aber auch Ruhebereiche wie in einem Garten, erklärt Seewöster.
Allein schon wegen der vielen Spielgeräte handele es sich nicht um einen klassischen Schulhof, sagt Sandra Eichler vom Büro GrünPlan Landschaftsarchitekten (BDLA) aus Hannover, das die Planungen gemeinsam mit den Garten- und Landschaftsbauern der Kretschmer GmbH aus Langenhagen umgesetzt hat. Eichler verweist auf die unterschiedlichen Aktionsflächen, die nach Abstimmung mit der Schulleitung entstanden sind. Dominiert wird die gesamte Fläche von einem großen Kletterparcours, der sich quer durch den Bewegungsgarten zieht.
Das neue Angebot richtet sich in erster Linie an die Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge fünf und sechs, die im Frühjahr 2026 vom Standort in Ronnenberg nach Empelde umziehen sollen. Sie hätten im Vergleich zu den älteren Mitschülerinnen und Mitschülern einen besonderen Bewegungsdrang, sagt Seewöster. Aber auch die älteren Jahrgänge der KGS dürften die neuen Flächen nutzen. Mehr noch: Ein Verbindungstor zur Grundschule Auf dem Hagen auf der anderen Zaunseite ermöglicht auch den dortigen Kindern eine Nutzung – beispielsweise während er Nachmittagsbetreuung im Ganztagsbetrieb.
Hinzu kommen ein großer Bereich für Basketball und Hockey sowie Tischtennisplatten, die aus dem Bereich vor der Schule umgesetzt worden sind. Zwischen dieser Spielfläche und dem Kletterangebot laden Bänke zum Chillen ein. „Irgendwann, wenn die Bäume größer sind, sollen sie dort auch Schatten spenden“, kündigt Seewöster an, die sich über die Gelegenheit freut, auf einer vergleichsweise großen Fläche planen zu können. So ergab sich die Möglichkeit, die weitläufigen Spiel- und Sportbereiche zusätzlich mit einem Grünstreifen samt einiger neuer Bäume zu umgeben. „Damit bekommt alles einen ganz anderen Charakter“, schwärmt sie.
Bevor auf der Fläche 2024 die Bagger anrollten, hatten dort Mitglieder des TuS Empelde mit Petanque-Kugeln gespielt oder mit Pfeil und Boden geschossen. Auch das Clubheim des Sportvereins war hinter der Schule angesiedelt, ebenso der Schulgarten der MCS. Die TuS-Einrichtungen werden inzwischen nach und nach am Rodelberg wieder aufgebaut. Als Ersatz für den Schulgarten hat die Schule inzwischen Hochbeete im Innenhof bekommen, die von der Schulküche genutzt werden.
Noch offen ist, wie im Bewegungsgarten eine Grünfläche für die Garten-AG der Schule genutzt werden soll. Zunächst hat die Stadt dort eine Blühmischung für insektenfreundliche Pflanzen ausgesät. Direkt daneben befindet sich ein sogenanntes grünes Klassenzimmer – für den Unterricht im Freien, mit großen Sandsteinblöcken als Sitzmöglichkeiten. Das gesamte Areal ist eingezäunt, um ungebetene Gäste fernzuhalten. Insgesamt hat die Stadt rund 800.000 Euro in den Bewegungsgarten investiert. Ab Anfang September könne das Gelände von den Schülerinnen und Schülern genutzt werden, so Seewöster. „Es ist schön, die Fläche nach so langer Zeit freigeben zu können.“ Der bisherige Schulhof vor dem Gebäude der Marie-Curie-Schule wird dagegen nicht maßgeblich verändert. Die Schule habe sich gewünscht, die dortige Fläche für Veranstaltungen nutzen zu können, erklärt Seewöster.
Mit dem Ergebnis der Planungsbüros ist auch Bürgermeister Marlo Kratzke (SPD) zufrieden: „Der Bewegungsgarten macht die MCS noch mehr zu dem, was eine gute Schule ausmacht: zu einem Ort, an dem Kinder und Jugendliche sich nicht nur bilden, sondern auch bewegen, begegnen und entfalten können.“
Es freue ihn sehr, dass dieser besondere Außenbereich gemeinsam mit der Schule entwickelt werden konnte.