Bei einem Blick auf die Eckpunkte von Kulkes Schaffen in den vergangenen fast 60 Jahren wird schnell klar, dass diese Ehrung eine für ein Lebenswerk ist. Nachdem Kulke in den Siebzigerjahren dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) beigetreten war, rückte er schon bald für einige Jahre in den Landesvorstand Niedersachsen auf.
Kurz darauf wurde er sogar Teil der Weltpolitik, als Mitglied des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) und Vertreter der Bundesregierung bei der ersten Umweltkonferenz der Vereinten Nationen im Jahr 1972 in Stockholm. Sie gilt als Beginn der internationalen und globalen Umweltpolitik. „Das war schon echte Pionierarbeit, in der Bevölkerung gab es noch kein Bewusstsein dafür“, sagt Kulke.
Lokal ist Kulke seit 2012 Vorsitzender des SPD-Umweltbeirates für die Region Hannover und Mitglied der evangelischen Umweltgruppe „Grüner Hahn“ in Benthe. Diese setzt gemeinsam mit rund 60 weiteren Kirchengemeinden die Beschlüsse der Landessynode zum Klimawandel um. Von 1976 bis 1987 war Kulke zudem für die SPD in der Kommunalpolitik aktiv. Anwesend und erste Gratulanten während der Zeremonie waren der SPD-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Matthias Miersch, und Ronnenbergs stellvertretender Bürgermeister Rüdiger Wilke (SPD).
Der Ausgezeichnete gilt in der Region als ausgesprochener Geschichtsexperte. Von 1985 bis 1990 war er Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft „Dorfchronik Benthe“. Die Arbeitsgruppe „Stadtchronik Ronnenberg“ leitete Kulke von 2005 bis 2009, er war Mitherausgeber der Chronik. Seit 2010 engagiert er sich im Arbeitskreis Ronnenberger Stadtgeschichte und setzte sich in dieser Gruppe für den Aufbau eines Stadtarchivs ein, das im Oktober 2021 in den Räumen der früheren Kegelbahn des Gemeinschaftshauses eröffnet wurde. Für dieses Engagement erhielt Kulke im selben Jahr auch die goldene Ehrennadel der Stadt Ronnenberg.