„Es soll einfach schön aussehen“
Der Dorfbrunnenplatz in Everloh wird aufgewertet.
Eine Instandsetzung des historischen Bauwerks ist bewilligt, ein Holzpavillon soll hinzukommen.

„Soll wieder schön aussehen“: Everlohs Ortsbürgermeisterin Sabine Sippel freut sich auf die Sanierung des historischen Dorfbrunnens.Foto: Heidi Rabenhorst
Everloh. Der Dorfbrunnenplatz in Everloh war einst bekannt für seine Feste und die Gesangsstunden, die dort stattfanden. Heute wird er von den Dorfbewohnern nicht mehr genutzt, denn die Umgebung hat sich in den vergangenen Jahren verändert. „Es gibt jetzt den benachbarten Spielplatz und das Dorfgemeinschaftshaus. Das ist der Mittelpunkt des Dorfes, dort findet viel statt“, sagt Ortsbürgermeisterin Sabine Sippel (FWG). Der Platz selbst hingegen liegt weitestgehend brach.

Die CDU und die Freie Wählergemeinschaft (FWG) im Ortsrat wollen das schon seit etwa drei Jahren ändern. Immer wieder haben sie Anträge in das Gremium eingebracht, die dann an den Rat der Stadt Gehrden weitergereicht wurden. Einen ersten Erfolg verzeichneten die Politiker mit ihrer Forderung, den namensgebenden, historischen Dorfbrunnen sanieren zu lassen. 15.000 Euro hat die Stadt dafür in den Haushalt 2025 eingestellt.

Doch das reicht der CDU/FWG-Gruppe noch nicht aus. Sie wünscht sich eine Aufwertung des Platzes – in kleinen Schritten. Die neueste Idee ist ein Pavillon aus Holz, der auf dem Platz aufgestellt werden könnte. Dafür sollen die Büsche verschwinden und den Blick auf den Brunnen freigeben. „Der gesamte Bereich soll eine neue Aufenthaltsqualität bekommen. Es soll einfach schön aussehen. In dem Pavillon könnten sich Familien oder Jugendliche regengeschützt treffen“, erläutert Ortsbürgermeisterin Sippel. Dass der Bedarf da ist, darüber ist man sich im Ortsrat einig. Immerhin leben rund hundert Kinder und Jugendliche in Everloh. „Auf dem Spielplatz ist immer viel los“, sagt Sippel.

Bis zu 40 Quadratmeter groß könnte ein solcher Holzpavillon sein, ohne dass es eine Baugenehmigung braucht. So groß solle dieser aber gar nicht werden, so Sippel. Der Unterstand solle lediglich zum Verweilen einladen und nicht für große Feste genutzt werden. „Wir haben einen Antrag gestellt, dass dafür Geld in den nächsten Haushalt eingestellt wird. Wenn das nicht klappt, könnte er eventuell über Spenden finanziert werden – wir haben ja einen Förderverein.“ Auch ein gebrauchter, aber gut erhaltener Pavillon wäre laut der Ortsbürgermeisterin eine Möglichkeit.

Doch damit nicht genug. Geht es nach dem Ortsrat, sind Brunnen und Pavillon nur der Beginn. „Man muss irgendwo anfangen, denn wir wollen die Everloher nicht immer vertrösten. Aber wir haben noch viele weitere Pläne. Für uns ist das eine große Sache“, betont Sippel. Demnach besteht der Wunsch, den Dorfbrunnenplatz und die Kapellenwiese neu zu planen und verkehrsberuhigt zu gestalten.

Derzeit sei ersterer „voll mit Autos“. „Wir wollen Ordnung in die Parkerei bringen. Vier Parkplätze ließen sich erhalten, die dann hauptsächlich von der Feuerwehr nebenan genutzt werden könnten.“ In diesem Zuge könnten auch die Pflastersteine ausgetauscht werden. Die Kapellenwiese hingegen werde nicht genutzt. „Das ist schade. Sie könnte zur Naherholung ausgebaut werden“, sagt Sippel.

Die vielen Ideen aus dem Ort sollen jetzt zunächst weiter reifen. Dabei will der Ortsrat auch den Beginn der Sanierung der Harenberger Straße abwarten. Denn in diesem Zuge könnte nach Meinung des Gremiums auch eine Sanierung des Dorfkerns umgesetzt werden. „Wir wollen dazu mit der Stadt und der Region sprechen“, kündigt die Ortsbürgermeisterin an.

Bis dahin wartet das Dorf auf die Instandsetzung des historischen Dorfbrunnens als ersten Schritt. Dieser soll frisch gemauert werden und eine neue Abdeckung erhalten. Stadtsprecher Frank Born bestätigt auf Anfrage: „Die in die Jahre gekommene Brunnenabdeckung soll durch einen Metallbauer neu erstellt und gleichzeitig sollen die vorhandenen Verzierungen erhalten werden. Geplant ist, ab September zu starten und bis November fertig zu werden.“

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