Cord Hennies, Teamleiter für Gebäudewirtschaft, teilte im Fachausschuss für Gebäudewirtschaft mit, dass der fünfte und sechste Jahrgang in der Woche der Zeugnisferien (2. und 3. Februar) nach Empelde ziehen wird. Damit kann die Gesamtschule jetzt konkret planen.
Nach Hennies Informationen, ist dies der aktuelle Stand der Arbeiten: Der Innenausbau steht kurz vor der Vollendung. Bei den Installationsarbeiten für Wasser, Strom und Heizung sind deutliche Fortschritte erkennbar. Mit den Pflasterarbeiten im Außenbereich sowie der Gestaltung des Außengeländes kommen die Fachfirmen so gut voran, dass sich die Verwaltung auf ein Finale festlegen kann.
Die Erweiterung der Gesamtschule am Standort Empelde war im Sommer 2020 fast zeitgleich mit der benachbarten Grundschule Auf dem Hagen gestartet. Zwei Jahre sollten die Bauarbeiten dauern. Aber eine lange Kette von Rückschlägen beherrschte die vergangenen fünf Jahre.
Die ersten Schwierigkeiten betrafen sowohl Grund- als auch Gesamtschule: Wegen der Historie der Grundstücke rechnete die Stadt mit Munitionsfunden aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Schicht um Schicht musste der Untergrund während des Tiefbaus abgetragen und untersucht werden. Zahlreiche Funde bestätigten am Ende die Vermutung der Stadt.
Im Frühjahr 2021 brach Wasser in die Baugrube ein. Die Arbeiter entdeckten im Untergrund ein altes Becken, das mit allerlei Altlasten aufgefüllt worden war. Eine teure und zeitaufwändige Entsorgungszeit begann. Die Arbeiten an der Marie-Curie-Schule stockten zusehends, viele Monate lang war kaum ein Fortschritt möglich. An eine zeitgleiche Inbetriebnahme der Gesamt- und der Grundschule war inzwischen nicht mehr zu denken. Erst im Juni 2022 ging es auf der Marie-Curie-Baustelle mit der Abfuhr des belasteten Bodens weiter. Und während die Grundschule mit nur einem Jahr Verzug im Sommer 2023 öffnen konnte, kämpfte die Marie-Curie-Schule immer wieder mit Problemen, die mit den beauftragten Firmen zusammenhingen. Mehrere Insolvenzen belasteten den Zeitplan und die Nerven der Verantwortlichen.
Als deutlich wurde, dass die fünften und sechsten Klassen den Erweiterungsbau auch in diesem Sommer nicht beziehen können, startete eine Diskussion über den richtigen Zeitpunkt für den Umzug von Ronnenberg nach Empelde. Das ist jetzt entschieden.
Dass der Umzug absehbar wird, dürfte nebenan an der Grundschule Ronnenberg für Erleichterung sorgen. Sie wartet ungeduldig auf den Auszug der Nachbarn, denn sie braucht für den Ganztagsbetrieb mehr Platz. Dafür wird das dann ehemalige Marie-Curie-Gebäude umgebaut.
Für die Grundschule kommt das alles ein Jahr zu spät. Nach den Sommerferien 2026 geht der erste Jahrgang in den Ganztagsbetrieb, braucht dafür unter anderem eine Mensa und Betreuungsräume. Weil dafür in einem Jahr noch keine Kapazitäten zur Verfügung stehen, wird die Grundschule improvisieren müssen. Sie hofft, dass die Erweiterung der Gesamtschule in Empelde jetzt schnellstmöglich fertig wird.