„Es ist ein Unterschied, ob man eine Ortsfeuerwehr führt oder eine Stadtfeuerwehr, in der man die verschiedenen Bedarfe der 17 Ortsfeuerwehren beachten muss“, sagt Prinzler. Dabei muss er sich natürlich auch an die Vorgaben halten und im Blick behalten, was an Geldern auf Basis des Feuerwehrbedarfsplans zur Verfügung steht.
Und genau die Zusammenarbeit mit den Ortsfeuerwehren ist das, was Prinzler gefällt und Teil seines positiven Resümees ist. „Wir haben viel geschafft, das ist sehr motivierend. Der Zusammenhalt unter den Ortsfeuerwehren ist größer geworden“, sagt Prinzler – und fügt eilig hinzu: „Das ist natürlich nicht nur auf meinem Mist gewachsen.“ Denn er ist nicht der Typ, der sich in den Vordergrund stellt. Der 50-Jährige betont, dass er ein Teamplayer ist und ihm das gemeinsame Vorgehen wichtig ist. Die Unterstützung von Kameraden, seinen Stellvertretern sowie Rat und Verwaltung wisse er sehr zu schätzen.
Als Beispiele nennt er die gemeinsame Ausbildung innerhalb der fünf sogenannten Löschberitte innerhalb von Barsinghausen, verschiedene Konstellationen in den Übungsdiensten sowie gemeinsame Kooperationen bei den Themen Wald- und Vegetationsbekämpfung, Technische Hilfeleistung, Absturzsicherung und Gefahrgut. „Durch diese ortsfeuerwehrübergreifenden Tätigkeiten lernen sich die Leute besser kennen.“ All dies laufe zwar schon länger, mittlerweile aber intensiver.
Die Ortsfeuerwehr Barsinghausen ist sozusagen die Heimatfeuerwehr von Prinzler. Hier erlebte er die klassische Laufbahn in diesem Ehrenamt: Als 13-Jähriger trat er 1988 in die Jugendfeuerwehr ein, wechselte 1991 in die aktive Einsatzabteilung und war ab 2009 stellvertretender Ortsbrandmeister sowie ab 2017 Ortsbrandmeister. 2022 erfolgte die Ernennung zum Stellvertreter von Stadtbrandmeister Sascha Krause. Nun ist Prinzler der Nachfolger von Krause. Erst 2030 steht eine neue Wahl an.
Was bereits in die Amtszeit von Philip Prinzler fiel, war die Ernennung eines Fachberaters für vorbeugenden Brandschutz. „Das ist seit 2022 ein Thema. Aber nun haben wir es zum 1. Januar 2025 endlich umgesetzt.“ Ein Experte also, der sich Häuser und Gebäude anschaut, auch mit Bauherrn oder Firmen spricht und seine Meinung kundtun, wo eine Gefahr bestehen könnte. „Das entlastet die Ortsbrandmeister in ihrer Tätigkeit“, sagt der 50-Jährige.
Was er noch auf seinem Zettel hat und umsetzen will: die Einrichtung einer Fachgruppe Einsatz-Leitung-Ort (ELO). „Die ELO kann präventiv tätig werden, wenn beispielsweise Hochwasser droht. Dann werden wir schon vorab informiert.“ Das wäre eine Entlastung für alle, so Prinzler. In der ELO sollen nach dem Willen des Stadtbrandmeisters Vertreter aus verschiedenen Ortsfeuerwehren sitzen – und das wäre erneut ganz in seinem Sinne, die Ortsfeuerwehren zu vernetzen und miteinander tätig sein zu lassen.
Der Barsinghäuser, der fußläufig entfernt vom Gerätehaus an der Egestorfer Straße wohnt, hat noch weitere Punkte auf der Agenda. „Wir müssen an die Homepage ran. Die ist 2018 stehen geblieben.“ Für die Außendarstellung sei das besonders wichtig. Und noch andere Medien wie Instagram oder Facebook möchte er nutzen. „Wir wollen da noch moderner werden und einen Zugang zu den jungen Leuten finden.“
Dabei denkt Prinzler an potenzielle Mitglieder für die Kinder- und Jugendfeuerwehren. In beiden Nachwuchsabteilungen sei man in Barsinghausen und in den Ortsteilen gut aufgestellt. „Damit bin ich sehr zufrieden. Die Kinderfeuerwehren sind ein Erfolgsgarant“, sagt Prinzler. Im gesamten Stadtgebiet gibt es 208 Kinder in den insgesamt elf Kinderfeuerwehren – teilweise herrscht ein Aufnahmestopp. „Aber da geht noch mehr“, findet Prinzler. Das gilt vor allem für die insgesamt 15 Jugendfeuerwehren mit 194 Mitgliedern.
Prinzlers Motivation ist groß, die nächsten Aufgaben sprudeln nur so aus ihm heraus – vor allem mit Blick auf die Neubauten von Feuerwehrhäusern. „In Bantorf müssen wir Gas geben. Auch in Groß Munzel wollen wir ran.“ Auf dem Zettel steht auch Egestorf, „auch wenn das eher noch Zukunftsmusik ist“.
Apropos Musik: Diese hat in den Ortsfeuerwehren einen hohen Stellenwert. Musikzüge und ihre Auftritte gehören zur Feuerwehr dazu wie Schlauch, Wasser und Helm. „Musik ist sehr wichtig, das ist ein Kulturgut. Aber die jungen Leute fehlen. Wir brauchen Nachwuchs – und das nicht nur in den Kinder- und Jugendfeuerwehren.“