Keine Platzangst in Kindergärten und Krippen
Zahlreiche Kinder standen in den vergangenen Jahren in Barsinghausen auf Wartelisten für einen Betreuungsplatz. Seitdem ist viel passiert – Sozialdezernent Robert Engelmann sieht gute Entwicklungen.

Positive Entwicklungen: In der Stadt Barsinghausen stehen in diesem Jahr deutlich weniger Krippen- und Kindergartenkinder auf der Warteliste als noch im vergangenen Jahr.Foto: Monika Skolimowska/dpa
Barsinghausen. In wenigen Wochen startet das neue Kindergartenjahr. Zahlreiche Kinder kommen in die Krippe, andere Mädchen und Jungen wechseln in den Kindergarten. Wie ist in Barsinghausen aktuell die Lage bei den Krippen- und Kindergartenplätzen? Wir haben uns zum Gespräch mit Sozialdezernent Robert Engelmann getroffen.

Und eines kann man schon vorwegnehmen: Die Situation hat sich im Gegensatz zu den vergangenen Jahren deutlich verbessert. „Im Krippenbereich gibt es derzeit in Barsinghausen 514 Kinder, der Bedarf liegt bei 354 Kindern“, so Engelmann zu der Altersgruppe. Der deutlich geringere Bedarf hänge damit zusammen, dass beispielsweise unter Einjährige nicht in den Bedarf eingerechnet werden, da sie in der Regel noch zu Hause betreut werden. Zur Verfügung hat die Stadt aktuell 352 Plätze, sodass hier eine Lücke von zwei Plätzen entsteht.

Bis 2031 rechnet die Stadt Barsinghausen mit einem minimal höheren Grundbedarf von 549 Kindern, von denen maximal 388 einen Platz in Anspruch nehmen und dann 362 Plätze zur Verfügung stehen. Es entsteht eine Lücke von 26 Kindern – allerdings unter den aktuell bestehenden Plätzen, also ohne der Berücksichtigung von Erweiterungen oder Neubaute

Bei den Kindergartenkindern gibt es in diesem Jahr einen Grundbedarf von 1777 Mädchen und Jungen, von denen nach Angaben der Stadt 1210 einen Bedarf haben. Die übrigen Kinder werden zum Beispiel noch zu Hause betreut – oder aber es handelt sich um Kinder mit Migrationshintergrund, die zwar mitgezählt werden, aber noch keine Einrichtung besuchen.

Da die Stadt aktuell 1181 Kindergartenplätze hat, entsteht hier eine Lücke von 29 Kindern.„Zu Spitzenzeiten fehlten uns mehr als 200 Plätze“, sagt Engelmann. Vergangenes Jahr standen noch mehr als 100 Kinder auf den Wartelisten.

Bis 2031 rechnet die Stadt mit 1765 Kindergartenkindern im Grundbedarf, von denen 1204 einen Bedarf haben. In diese Berechnungen eingeflossen sind nach Angaben von Engelmann bereits die entstehenden Neubaugebiete. Die Anzahl der verfügbaren Plätze soll dann bei 1194 liegen, sodass eine Lücke von zehn Plätzen entsteht.

Dass inzwischen deutlich weniger Plätze fehlen, hat seine Gründe. „In den vergangenen vier Jahren sind in Barsinghausen 17 neue Gruppen entstanden“, sagt Engelmann. Darunter unter anderem in Einrichtungen des Kita-Nothilfeplans, darunter die Kinderkrippe Wilhem-Heß-Straße, die Kita an der Deisterstraße, der Kindergarten Kirchdorfer Arche und die Kita Die Heide.

Eigentlich sollte zudem bereits eine Erweiterung in der Kita Gänsefüßchen entstehen – doch damit wurde nicht mal begonnen. Ob der Anbau jetzt noch kommt? Unklar. Und zwar aus einem einfachen Grund. Die Stadt will künftig zusehen, dass die Kinder bereits in Einrichtungen ihrer Schulbezirke gehen. „Zuletzt kamen in die ersten Klassen der Grundschule Hohenbostel Kinder, die zuvor in 14 verschiedenen Einrichtungen waren“, sagt Engelmann. Das war zwar der Not an Kitaplätzen geschuldet, soll künftig aber anders sein. Daher werde die Verwaltung jetzt erstmal genau prüfen, wo genau die Plätze fehlen und wo Erweiterungen Sinn ergeben.

Zur Kita „Max und Moritz“ in Landringhausen gibt es deswegen auch noch keine neuen Informationen. Zunächst sollte diese für rund drei Millionen Euro saniert und dabei auch drei der vier Wohnungen in dem Haus erneuert und erweitert werden. Doch die Mieter wussten damals nicht, dass sie ihre Wohnungen verlassen mussten. Die Stadt räumte den Fehler ein.

Kurz darauf entstanden neue Pläne, die auch einen Neubau in Betracht zogen. Ob die Mieter nun endgültig aufatmen können? Dazu wollte sich Engelmann auf Nachfrage nicht äußern. Er verwies stattdessen auf die kommenden Wochen, in denen die baulichen Themen rund um Erweiterungen und Neubauten mit Blick auf die Schulbezirke besprochen werden sollen. Man sei aber mit den Mietern in Kontakt.

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