Holtensens neue Kitawird erst 2026 fertig
Weil die Produktion der Fertigteile monatelang stockte, hinken die Arbeiten dem Zeitplan hinterher

Baustelle in Holtensen: Die Kita Nimmerland wird deutlich später fertig als geplant.Foto: André Pichiri
Holtensen. Ursprünglich sollte in diesem August zum Start des neuen Kitajahres alles fertig sein. Davon ist der Neubau der Kita Nimmerland jedoch weit entfernt. Weil sich die Arbeiten verzögern, ist der Betriebsstart noch nicht abzusehen. Mit einer neuen Zielsetzung hält sich die Gemeinde zurück. Die Rede ist vom ersten Halbjahr 2026.

Die Gemeinde Wennigsen investiert rund 5,6 Millionen Euro, damit die Kita Nimmerland in Holtensen aus dem maroden Fachwerkbau neben der Kirche ausziehen kann. Das Gebäude wird überwiegend in Holzbauweise und mit vorgefertigten Modulen errichtet. Das sorgt nicht nur für einen hohen ökologischen Standard, sondern sollte ursprünglich auch Bauzeit sparen.

Stattdessen ist jedoch das Gegenteil der Fall. Weil sich die Lieferung der Holzbauteile verzögerte, herrschte monatelang Stillstand auf der Baustelle. Schon zu Jahresbeginn musste die Verwaltung einräumen, dass der für August angepeilte Eröffnungstermin nicht mehr zu halten ist. Bis Ende 2025, so hoffte man zu diesem Zeitpunkt, sollte der Betrieb jedoch starten.

Mittlerweile ist klar: Es wird noch länger dauern. Die Erste Gemeinderätin Jaqueline Gebauer erklärt, dass die Planung und Herstellung der Fertigteile „äußert komplex“ sei. „Jede Installation, jede Steckdose muss im Vorfeld genau geplant werden, da nach Fertigstellung der Bauteile grundsätzlich keine Änderungen mehr möglich sind.“

Um diese Prozesse abzustimmen, müssten „viele Köpfe unter einen Hut“ gebracht werden. Fehlt auch nur eine Angabe, was allein durch Krankheitsausfälle bei den Beteiligten passieren könne, müsse die Produktion warten. „Diese Komplexität hat, was für alle Beteiligten nicht vorhersehbar war, dazu geführt, dass die notwendigen Prozesse nicht mehr vor dem Winter abgeschlossen werden konnten“, sagt Gebauer zum mehrmonatigen Stillstand.

Mittlerweile seien die Teile fertig und die Bauarbeiten könnten bei weitgehend trockenem Wetter fortgesetzt werden – „was bis jetzt gut funktioniert“, so die Erste Gemeinderätin.

Der ursprüngliche Plan sah so aus: Dank der vormontierten Seitenmodule aus Holz sollte im Herbst 2024 schon das gesamte Gebäude stehen. Die komplette Kita – Innenausbau und Außengelände inbegriffen – sollte im Sommer 2025 fertig sein, pünktlich zum Start des Kita-Jahres 2025/2026.

Mit dem ersten Halbjahr 2026 fällt die neue Prognose recht vage aus, was angesichts der offensichtlichen Unwägbarkeiten des Bauverfahrens verständlich ist.

Wenn alles fertig ist, bietet der Neubau Platz für 65 Mädchen und Jungen in zwei Kindergarten- und einer Krippengruppe. Im Erdgeschoss werden die 15 Krippenkinder betreut. Dort sind auch Küche und Essbereich angeordnet. Die Kindergartenkinder ziehen ins Obergeschoss. Zwei Gruppenräume erstrecken sich von dort bis ins Dachgeschoss. Eine Empore ist als weitere Spielebene vorgesehen.

Die Kinder und das Personal der Kita Nimmerland müssen also während des Betreuungsbetriebes noch einige Monate länger im maroden Fachwerkbau des früheren Küsterhauses bleiben.

Wennigsens Bürgermeister Ingo Klokemann (SPD) hatte schon beim ersten Spatenstich im Juni betont: Das Kita-Team mache das Bestmögliche aus der Situation. Die Bedingungen sind und bleiben jedoch schwierig: Im Kita-Alltag werde es in dem Fachwerkhaus schnell zu laut, Kinder hätten kaum Möglichkeiten, zwischendurch zur Ruhe zu kommen. Auch die provisorisch hergerichteten Flächen für Lager, Personal und Büro seien nicht mehr als Notlösungen.

Druckansicht