Marie-Curie-Schule:Anbau geht in die Schlussphase
Stadt setzt auf einen Umzug der fünften und sechsten Klassen zu Ostern 2026

Die Arbeiten gehen in die Endphase: Im Erweiterungsanbau der für die fünften und sechsten Klassen laufen zurzeit die Arbeiten für den Innenausbau. Foto: Ingo Rodriguez
Empelde. Es ist ein Millionenprojekt mit ungeahnten Hindernissen: Rund viereinhalb Jahre liegt es inzwischen zurück, als im Oktober 2020 die Arbeiten für den Anbau der Marie-Curie-Schule in Empelde begonnen haben. Rund 15 Millionen Euro wollte die Stadt Ronnenberg investieren, damit die fünften und sechsten Klassen der KGS ihren Standort im Stadtteil Ronnenberg verlassen und nach Empelde umziehen. Bereits zum Schuljahr 2021/2022 sollte es so weit sein. Doch es kam anders: Zunächst brachten unerwartete Altlasten im Baugrund monatelange Verzögerungen. Die Corona-Pandemie und Lieferengpässe wegen des Krieges in der Ukraine kamen hinzu.

Weder der Umzugstermin noch die geplanten Kosten konnten eingehalten werden. Doch nun nähert sich das Millionenprojekt dem Abschluss: Auf dem Gelände in Empelde gehen die Arbeiten für die Erweiterung in die Endphase. Im künftigen Trakt für die fünften und sechsten Klassen läuft der Innenausbau auf Hochtouren. „In der aktuellen Bauzeitenplanung ist vorgesehen, dass nach dem Abschluss aller Arbeiten im Dezember die Bauabschlussreinigung erledigt wird“, sagt Fachbereichsleiter Frank Schulz von der Stadtverwaltung. Ziel sei es, zum Jahresende das Gebäude mit dem neuen Mobiliar einzurichten.

„In der nächsten Sommerpause lässt sich genauer einschätzen, ob die Termine einzuhalten oder Verzögerungen zu erwarten sind“, führt Schulz weiter aus. Dann werde sich die Stadt mit der Schulleitung zusammensetzen, um über einen geeigneten Zeitpunkt für den Umzug der Jahrgänge zu sprechen.

Mit den Umzugsplänen sind verschiedene Ziele verbunden: Einerseits sollen alle KGS-Jahrgänge an einem Standort in Empelde vereint werden – auch, um den Lehrkräften das zeitraubende Pendeln zwischen den rund drei Kilometer entfernten Standorten zu ersparen. Andererseits soll das frei werdende Gebäude an der Straße Lange Reihe in Ronnenberg der benachbarten Grundschule zur Verfügung gestellt werden, die – auch wegen der geplanten Einführung des Ganztagsbetriebes – dringend mehr Platz benötigt.

Bis es so weit ist, gibt es aber trotz des derzeit zügigen Baufortschrittes in Empelde noch viel zu tun. „Es ist ein Erweiterungsanbau mit drei Vollgeschossen“, sagt Fachbereichsleiter Schulz. Das neue Gebäude umfasse allgemeine Unterrichts- und zwei Naturwissenschaftsräume für bis zu 400 Schülerinnen und Schüler. „Der fünfte und der sechste Jahrgang sind jeweils achtzügig – zwei Klassen im Hauptschulzweig sowie jeweils drei im Realschul- und Gymnasialzweig“, berichtet Schulz.

Das neue Gebäude als solches ist laut dem Fachbereichsleiter grundsätzlich „fertig“ – inklusive Rohbau- und Trockenbau, Fenstern, Estrich und Grundinstallationen für Strom, Heizung und Lüftung. Auch die Arbeiten für das neue Außengelände der Fünft- und Sechstklässler sind sichtbar fortgeschritten. Im Norden des KGS-Geländes in Empelde entstehe in Nachbarschaft zur Grundschule Auf dem Hagen „eine Bewegungsfläche mit Spiel- und Sportgeräten, die auch animieren sollen“, sagt Schulz.

Jetzt muss nach seinen Worten der Innenausbau im Neubau zügig weitergehen. „Das ist zeitaufwändig, weil heutzutage die Haustechnik sehr kompliziert ist.“ Mit ein paar Lampen und Steckdosen sei es nicht mehr getan. Schulz nennt ein Beispiel: „In den Naturwissenschaftsräumen schweben heutzutage die Versuchseinrichtungen als Satelliten von der Decke herunter.“ Das alles hat seinen Preis: Wie der Fachbereichsleiter einräumt, hat sich das Gesamtprojekt „verteuert“, unter anderem wegen der Folgekosten für die Entsorgung der belasteten Baugrundböden und gestiegener Baukosten. „Inzwischen sind rund 21 Millionen Euro im Haushalt veranschlagt“, berichtet er. Ursprünglich, im Jahr 2019, waren 15 Millionen Euro vorgesehen, aufgrund der Altlastenentsorgung waren daraus 2022 schon 18 Millionen geworden.

Was den Umzug der beiden Jahrgänge angeht, hebt Schulz hervor: „Für die operative Umsetzung sollten etwa 14 Tage angesetzt werden.“ Diese Erfahrung habe die Stadt vor zwei Jahren in Empelde während der Teilumsiedlung der Theodor-Heuss-Grundschule zum Standort der neuen Grundschule Auf dem Hagen gemacht. „Mal schnell an einem Wochenende umziehen, funktioniert nicht“, betont Schulz. Es müssten Hunderte Kartons nach Empelde transportiert werden. „Schulbibliothek, Verwaltungsakten, Musik-, Kunst und Werksammlung: Dafür muss eine Speditionsfirma beauftragt werden.“

Sollte der KGS-Anbau wie geplant im nächsten Dezember bezugsfertig sein, kommen grundsätzlich drei Termine für den Umzug infrage, von denen die Verwaltung einen favorisiert. „Ein Umzug zum darauffolgenden Halbjahreswechsel wäre eher wenig praktikabel, weil die Zeugnisferien dafür kaum ausreichen“, sagt Schulz.

Aus Sicht der Stadtverwaltung sind die Ostferien im Jahr 2026 eine bessere Option für den Umzug. Diesen erst in den Sommerferien 2026 abzuwickeln, soll möglichst vermieden werden. „Es kann ja niemandem vermittelt werden, dass wir den fertigen Anbau ein halbes Jahr lang ungenutzt stehen lassen“, sagt Schulz.

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