Die neue Sparkassendirektorin Britta Sander zitierte bei der Preisvergabe einen berühmten Spruch des Dalai Lama: „Die Kinder von heute sind die Gesellschaft von morgen.“ Sie gab den jungen Preisträgerinnen und Preisträgern mit auf den Weg: „Geht den eingeschlagenen Weg konsequent weiter und nehmt Einfluss.“
Die Jugendlichen von „JuWant“ setzen sich seit zwei Jahren engagiert dafür ein, dass Barsinghausen wieder ein Jugendparlament bekommt. Damals hatte der Rat die Verwaltung beauftragt, die Einrichtung eines Jugendparlaments zu prüfen. Die Jugendpflege hatte daraufhin einen umfangreichen Prozess mit Jugendlichen gestartet.
Die jungen Leute wollen in der Politik mitmachen, ihre Stimme soll besser Gehör finden. „Im Moment haben wir nicht wirklich ein Sprachrohr. Das soll sich mit dem Jugendparlament ändern”, sagte Lotta Aye (18) bei der Preisverleihung. Luana Riemer (17) pflichtete ihr bei: „Wir haben das Gefühl, dass hier Politik oft nur für die Älteren gemacht wird und wir vergessen werden.“ Jüngstes Beispiel erst wieder: der Neujahrsempfang der Stadt. Mehr als 400 Gäste waren eingeladen, Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Schulen, Kultur, Kirchen, Politik, Feuerwehr, Vereinsleben und Ehrenamt. „Nur Kinder und Jugendliche nicht“, bedauert Maja Macha (18).
Das Jugendparlament in Barsinghausen soll kommen. Im November gab es den entsprechenden Ratsbeschluss. Anvisierter Zeitplan: Nächstes Jahr könnte Barsinghausen wieder ein Jugendparlament haben.
Bürgermeister Henning Schünhof (SPD) kündigte bei der Übergabe des „Barsinghäuser Hirschs” an: Bis zur Kommunalwahl im Herbst 2026 sollen Satzung und Modalitäten erarbeitet sein, damit gewählt werden kann. Wahrscheinlich werden alle jungen Leute zwischen 14 und 21 Jahren aus Barsinghausen dann das Recht haben, zu wählen und auch fürs Jugendparlament zu kandidieren. Das Gremium soll eine Größe von elf oder 13 Mitgliedern bekommen.
Das betrifft aktuell 2587 Jugendliche dieses Alters, die aktuell in Barsinghausen leben. Schünhof gibt zu: „Was wir bisher gemacht haben, um Jugendliche einzubinden und auch wertzuschätzen, reicht nicht.“ Um das zu ändern, haben Verwaltung und Politik den Jugendlichen aus Barsinghausen bereits jetzt, noch ehe das Jugendparlament gebildet ist, einen Sitz im Ausschuss im Sozialausschuss eingeräumt, der auch für den Bereich Jugend zuständig ist. Idealerweise soll die Arbeit des Jugendparlaments auch verwaltungsseitig nicht nebenbei laufen. Im aktuellen Stellenplan ist deswegen eine neue Jugendreferenten-Stelle für Partizipation und Demokratiebildung in Barsinghausen vorgesehen.
In Barsinghausen hat es schon einmal ein Jugendparlament gegeben. Das ist aber schon 15 Jahre her. Das erste Jugendparlament wurde im November 2003 gewählt. Doch dann scheiterte die Wahl eines neuen Gremiums trotz mehrmaliger Anläufe, und das Jugendparlament wurde nach nur zwei Amtsperioden aufgelöst. Seitdem hat die Stadt Barsinghausen verschiedene Beteiligungsformen ausprobiert – etwa einen Jugendstammtisch und ein Internetforum. Zurzeit finden projektbezogene Beteiligungsformen statt.
Interessierte Jugendliche,
die bei der Gruppe „JuWant – Jupa Basche“ mitmachen wollen, können sich über die Internetseite www.barsinghausen.de/jupa melden.