„Vor gut zwei Wochen hat die Rodung des Geländes begonnen“, berichtet Gehrdens Bürgermeister Malte Losert (parteilos). Das ist zugleich der Startschuss für ein seit Jahren von etlichen Kindern und Jugendlichen ersehntes Bauprojekt: An der Levester Straße sollen im Spätsommer die Bauarbeiten für den geplanten Sport- und Freizeitpark beginnen. Zurzeit werde das Areal für den ersten Bauabschnitt hergerichtet, erklärt der Bürgermeister. Diese Arbeiten müssten jetzt beginnen, um sie vor der Brut- und Setzzeit ab Anfang März abschließen zu können.
Losert betont aber: „Es ist nur eine Teilrodung, weil laut Entwurfsplanung viele größere Bäume stehen bleiben und in das Konzept für die Outdooranlage mit eingebunden werden.“ Das hat gute Gründe: Die Freizeitanlage soll im südlichen Bereich – in Richtung Knülweg – in eine parkartig gestaltete Grünanlage mit offenen Wiesenflächen übergehen. Dieser Bereich wird mit Angeboten für die ruhige Erholung – etwa Sitzplätzen und kleineren Spielgeräten – ausgestattet.
Ein schalltechnisches Gutachten habe ergeben, dass der künftig von der Anlage ausgehende Geräuschpegel für die Anwohner hinnehmbar sein werde, betont Losert. Gleichwohl solle der Outdoorpark so aufgeteilt werden, dass es in dieser Hinsicht zu keinen Konflikten komme. Geplant sei außerdem, durch eine Beschilderung die Nutzung in der Zeit von 22 bis 6 Uhr zu untersagen. „Wie auf allen Spielplätzen der Stadt, um Lärmbelästigungen zu vermeiden“, so der Bürgermeister.
Aus Lärmschutzgründen werden die geräuschintensiven Angebote der neuen Anlage denn auch im nördlichen Bereich nahe der Levester Straße angelegt. Für den Sport- und Spielbereich sind dort unter anderem eine Skate- und BMX-Anlage sowie ein Kleinspielfeld mit Bande und Ballfangzaun vorgesehen. An den Planungen war das Gehrdener Jugendparlament unmittelbar beteiligt. Das hebt Losert auch noch einmal deutlich hervor. Erschlossen wird der neue Park ebenfalls von der Levester Straße aus, vom Knülweg führt ein Fußweg zur Outdooranlage.
Das Bauleitplanverfahren ist inzwischen abgeschlossen. Der Rat der Stadt Gehrden hat auch schon Haushaltsmittel für die Baukosten in Höhe von derzeit schätzungsweise 820.000 Euro bewilligt. Losert hebt ebenfalls hervor: „150.000 Euro fließen als Zuschuss aus dem Förderprogramm Leader-Region Calenberger Land.“
Bis zur geplanten Inbetriebnahme muss sich der Gehrdener Nachwuchs jedoch noch etwas gedulden: „Nach den weiteren Rodungsarbeiten folgt im nächsten Schritt der Abriss und Abbruch der verbliebenen Gartenlauben“, kündigt der Bürgermeister an. Gleichzeitig arbeite die beauftragte Landschaftsplanerin Andrea Stielow aus Gehrden an der finalen Ausführungsplanung. Nach der Ausschreibung und Vergabe der notwendigen Bauarbeiten soll möglichst schon nach den Sommerferien der erste Bauabschnitt eingerichtet werden. „Begonnen wird mit dem parkartigen Naherholungsbereich im Süden“, sagt Losert. Er sei guter Dinge, dass sich für diese Arbeiten rechtzeitig eine Fachfirma finden lasse.
Auf einen weiteren Zeitplan für den zweiten Bauabschnitt will sich der Bürgermeister noch nicht genau festlegen. Auch einen möglichen Termin für die Inbetriebnahme der gesamten Outdooranlage nennt er noch nicht. Für den Bau des Spiel- und Sportbereichs, unter anderem mit der Skateanlage, seien schließlich auch aufwendige Betonarbeiten erforderlich. Loserts Prognose: Es sei kaum davon auszugehen, dass das Gesamtprojekt schon in diesem Jahr abgeschlossen wird. Trotzdem peilt er ein Ziel an: „Im Jahr 2026 soll es eine große Eröffnungsfeier geben.“
Die Stadt Gehrden prüft auch noch zwei weitere Wünsche aus dem Jugendparlament: Auf Bitten der Nachwuchsvertretung soll an der Levester Straße das Gehrdener Ortsschild versetzt werden, damit auch in Höhe der künftigen Outdoor-Sportanlage Tempo 50 statt Tempo 70 gilt. Ein weiteres Anliegen ist eine Verlegung der Bushaltestelle Ziegeleiweg an der Kreisstraße in die Nähe des künftigen Eingangsbereichs des neuen Spiel- und Freizeitparks. Dort sollen der Haupteingang, Parkplätze und Fahrradbügel eingerichtet werden.