Dessen ungeachtet herrscht auf dem künftigen Baugelände seit dem Auszug der Grundschule aus dem Bestandsgebäude Stillstand: Dabei ist der Unterrichtsbetrieb wegen der notwendigen Abrissarbeiten längst in den bereits fertigen Grundschulneubau an der Langen Feldstraße verlegt worden. Dieser ist aber perspektivisch als das Domizil der Grundschule Am Langen Feld gedacht. Wenn der Neubau der Grundschule Am Castrum fertig ist, am bisherigen Standort und nach dem dortigen Abriss, ziehen die Castrumer wieder zurück in ihren Neubau.
„Die Ausschreibungen für den Abriss laufen noch, bislang ist das Verfahren nicht abgeschlossen“, sagt Stadtsprecher Born. Die Veröffentlichung der Ausschreibungseinheiten für die Baustelleneinrichtung und die Abbrucharbeiten stehe kurz bevor. In dem notwendigen Leistungsverzeichnis sei vermerkt, welche Dienstleistungen für die Abbruch- und Demontagearbeiten erforderlich seien. Darauf können sich Firmen bewerben und Angebote abgeben. „Geplant ist der Beginn der Abbrucharbeiten, sofern es Bieter gibt, zum 1. April“, berichtet Born.
Die Gründe für den weiterhin langen Vorlauf: Die Ausschreibung erfolgt wegen des hohen Investitionsvolumens EU-weit. Wie der Stadtsprecher noch einmal mitteilt, wird das Gesamtprojekt mit Abriss und Neubau auf rund 41 Millionen Euro geschätzt. Die Kosten der Abbrucharbeiten sollen etwa 600.000 Euro betragen. Voraussetzung für den Abriss sei aber auch noch ein Umzug des Hortes aus einem Teil im Westflügel der alten Grundschule Am Castrum. Die Betreuung soll bis Mitte März in Container auf dem Gelände des Delfi-Bades an der Lange Feldstraße umziehen. Vor der Neuinbetriebnahme seien aber dort noch vorbereitende Arbeiten erforderlich, so Born.
Den Stand der Pläne für den Neubau der Grundschule beschreibt der Stadtsprecher auch: „Der Bauantrag wurde eingereicht, das Projekt befindet sich inzwischen im Stadium der Ausführungsplanung, um weitere Ausschreibungspakete erstellen zu können.“ Der Zeitplan für die kommenden Monate: Weil noch keine Baugenehmigung vorliege, stehen „regelmäßige Planungsbesprechungen, die Fortschreibung der Ausführungsplanung und die Erstellung der Leistungsverzeichnisse“ zurzeit im Mittelpunkt. Ein detaillierter Terminplan für den Neubau werde nach dem Erhalt der Baugenehmigung aufgestellt, so Born.
Was für Zeitdruck sorgt: Bereits 2026 soll die neue Grundschule Am Castrum bezugsfertig sein, auch weil dann ein Rechtsanspruch für die Ganztagsbetreuung von Grundschulkindern besteht und die Räume benötigt werden. Es entstehen vier Baukörper weitgehend in Holzrahmenbauweise: zwei sogenannte Lernhäuser, die Festhalle mit Foyer und Fachklassen sowie der Verwaltungstrakt. Auch einen erhöhten Platzbedarf für Kinder mit körperlich-motorischen Einschränkungen hat das Büro h4a-architekten aus Düsseldorf berücksichtigt.