Die Jüngste, die Gehrden je hatte
Frühes Interesse für Politik: Die erst 13-jährige
Jule Schwarzien hat Niclas Hischke als Jugendbürgermeisterin abgelöst

Neue Jugendbürgermeisterin: Die dreizehnjährige Jule Schwarzien aus Lenthe will sich für Mobilität und Klimaschutz einsetzen.Foto: Heidi Rabenhorst
Gehrden. Seit August 2024 hat Gehrdens Jugendparlament eine neue Chefin, und die ist die jüngste, die das Gremium je hatte: Die erst 13-jährige Jule Schwarzien ist vor vier Monaten zur neuen Jugendbürgermeisterin gewählt worden und beerbt damit Niclas Hischke, der nun ihr Stellvertreter ist. Ihr Ziel ist es, die Angebote für Jugendliche in Gehrden zu verbessern und auszubauen. Besonders wichtig sind ihr dabei die Themen Mobilität und Klimaschutz.

Bis Jules langjähriger Vorgänger Niclas Hischke und sein Kollege Parmveer Singh an ihrer Schule für das Jugendparlament warben, war Jule diese für Jugendliche mögliche Mitarbeit auf politischer Ebene völlig unbekannt. Weil die 13-Jährige aber gleich Interesse hatte, stellte sie sich zur Wahl – und wurde auch prompt zur neuen Jugendbürgermeisterin gewählt. „Die politische Arbeit ist sehr spannend“, sagt sie. Bereits jetzt könne sie sich vorstellen, später beruflich in diesem Bereich zu arbeiten.

Die Jugendbürgermeisterin will sich in ihrer Amtszeit dafür einsetzen, die Situation und die Angebote für Jugendliche in Gehrden zu verbessern. Vorstellen könne sie sich beispielsweise die Einführung von Mitternachtssport und Flächen zum Ausruhen, an denen sich Jugendliche einfach zurückziehen können. Auf ihrer Agenda steht aber natürlich auch der Klimaschutz, ein Thema, das junge Menschen in ihrem Alter besonders beschäftigt.

„Die Stadt soll noch grüner werden“, betont sie. Sie sei fest entschlossen, sich für mehr Mobilität und Umweltschutz einzusetzen. „Wir können als Jugendliche etwas verändern“, ist sie überzeugt und möchte ihre Ideen ins Jugendparlament einbringen.

Jule Schwarzien ist in Hannover geboren und in Lenthe aufgewachsen. Derzeit besucht sie die achte Klasse der KGS Wennigsen. In ihrem Heimatort Lenthe, den sie als das „schönste Zuhause ever“ bezeichnet, hilft sie ehrenamtlich im Dorfhaus im Verkauf aus. Sportlich engagiert ist die Schülerin beim Zirkus „Circo Hannover“ als Akrobatin in der Luft – mal am Trapez, mal am Tuch.

Ein besonders wichtiges Thema für Jule ist die Mobilität – denn als Schülerin betrifft sie die Situation selbst. „Ich bin immer auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen“, erklärt die 13-Jährige. Als Beispiel nennt sie die Buslinie 580, die nur einmal pro Stunde von Lenthe nach Gehrden fährt. Das sei viel zu selten. „Zweimal stündlich wäre schon ein Gewinn.“ Besonders morgens sei der Bus oft überfüllt, da viele Jugendliche und Schüler über Lenthe, Northen, Everloh und Gehrden nach Wennigsen führen.

Das neue Amt kann Jule gut mit ihrem Schulalltag vereinbaren. „Wenn man im Unterricht gut aufpasst, muss man zu Hause nicht mehr viel tun“, sagt sie schmunzelnd. Gut für sie, denn es ist im Rahmen des Jugendparlaments einiges geplant. „Am Wochenende steht eine Klausurtagung des Gremiums im Jugendpavillon an“, sagt Jule. Darüber hinaus stehe eine Fahrt nach Berlin auf dem Programm, die vom Jugendparlament aus Ronnenberg organisiert worden sei. „Es gab noch freie Plätze, und wir wurden gefragt, ob wir mitfahren möchten.“ Auch die Teilnahme an der Sitzung des Gehrdener Stadtrats und des Lenther Ortsrats stehen auf ihrer Agenda. „Unser Ortsbürgermeister Jürgen Ermerling war nach Bürgermeister Malte Losert einer der ersten Gratulanten nach meiner Wahl“, sagt sie stolz.

Dem neuen Jugendparlament gehören neben Jule Schwarzien auch Flora Schwarze, Alina Graber, Niclas Hischke, Parmveer Singh, Jana Peters, Lennard Stoll, Leonard Schumacher, Selma Güler, Gabriel Nolding, Leo Ledvinka, Lasse Brockmann, Mira Hoch, Defne Özkan und Sarah Pfüller an.

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