Wie Projektleiter Furkan Dilsiz berichtete, hat Avacon Connect seit Juni 2023 auf einer Strecke mit einer Gesamtlänge von rund 65 Kilometern Leerrohre verlegt – in offener Bauweise und im Pressverfahren. Anschließend wurden rund 1500 Haushalte und Betriebe mit Anschlüssen für das Highspeed-Internet versorgt. „Das sind etwa 30 Prozent der Haushalte von insgesamt rund 2500 Adresspunkten in der Kernstadt“, wie Dilsiz erläuterte. „Der Trassentiefbau ist fertig. Es fehlen nur noch kleinere Bauarbeiten auf Privatgrundstücken von Nachzüglern mit Leerrohren vor dem Haus“, sagte der Projektleiter.
Nach dem „Abschluss des Erstausbaus“ ist es laut Avacon-Vertriebsleiter Matthias Belz geplant, auch noch weitere Anschlüsse mit den stabilen Bandbreiten zu vermarkten. Nur: Bislang waren die Hausanschlüsse für die rund 1500 bereits angemeldeten Haushalte und Betriebe kostenlos. Jetzt werden aber für Neukunden – mit Vertrag für Internet und Telefonie – pro Anschluss einmalig 499 Euro fällig. Nur mit Leerrohren, aber ohne Vertragsbindung, kostet ein Hausanschluss einmalig 1399 Euro.
Möglich sind Nachmeldungen über die Internetseite www.avacon-connect.de. „Wer sich in den nächsten Wochen für einen Anschluss entscheidet, wird von uns noch im Frühjahr 2025 nachträglich ausgebaut“, kündigte Projektleiter Dilsiz an.
Insgesamt gibt es in der Kernstadt rund 5500 Haushalte. Avacon-Connect investiert etwa 10 Millionen Euro für den Glasfaserausbau in Gehrden. Damit sind auch fast im gesamten Stadtgebiet – einschließlich aller Ortschaften – die schnellen Anschlüsse mit Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu einem Gigabit pro Sekunde verfügbar. Laut Bürgermeister Losert soll als letzte Ortschaft noch Redderse angeschlossen werden. Dort werde Anbieter htp den Glasfaserausbau voraussichtlich bis zum Jahresende abschließen. Auch städtische Gebäude wie Kitas, Dorfgemeinschaftshäuser, Feuerwehrhäuser und das Rathaus seien jetzt mit Highspeed-Anschlüssen ausgestattet. Öffentliches Gratis-Wlan sei über diese Internetverbindungen aus datenschutzrechtlichen Gründen aber nicht möglich.
Gesucht wird noch nach einer Möglichkeit, damit auch noch rund 80 weitere Adressen im Stadtgebiet von einem späteren Glasfaserausbau profitieren. Laut Bürgermeister sind es sogenannte grauen Flecken, die vorerst nicht an das Netz angeschlossen wurden – darunter in Gehrdens Kernstadt Teile des Ziegeleiweges, der Straßen Im Stehr und Köthnerberg sowie in Everloh Am Gut Erichshof.
Hintergrund ist die Entfernung dieser Adressen zu den dichteren Siedlungsbebauungen. Für die Ausbauunternehmen war es bislang wirtschaftlich nicht sinnvoll, dorthin für eine überschaubare Anzahl von Kundinnen und Kunden Leitungstrassen mit einer Länge von mehreren Hundert Metern zu bauen. Wie der Bürgermeister berichtete, gibt es aber ein Graue-Flecken-Förderprogramm, mit dem der Bund den Ausbau von Gigabitnetzen unterstützt. Nur fehle noch eine „Co-Finanzierung“. Die Region Hannover suche aber bereits nach Lösungen.