Bisher wurde stets auf Vertretungspersonal in den jeweiligen Einrichtungen gesetzt, um Ausfälle zu kompensieren, doch in großen Krankheitswellen führte das zu Problemen. Bei den Personalengpässen will die Stadt Barsinghausen nun Abhilfe schaffen – vorausgesetzt, es melden sich auch genügend Bewerber.
Unter anderem möchte die Verwaltung einen Springerpool mit acht Stellen in Vollzeit einrichten. Laut Vorlage soll so versucht werden, auch kurzfristig auf Ausfälle von Personal zu reagieren, um den Eltern und Kindern mehr Verlässlichkeit zu geben. Die Koordination übernimmt das Kinderbetreuungsamt. Die Kosten pro Stelle belaufen sich auf rund 70.000 Euro pro Jahr.
Außerdem hat der Rat beschlossen, dass eine vierte Kraft die Integrationsgruppen unterstützt. Für die vier Integrationsgruppen in der Kindertagesstätte Egestorf, der Kita Gänsefüßchen, der Kita Goltern und im Astrid-Lindgren-Kindergarten ist jeweils eine Stelle vorgesehen. Die Kosten pro Stelle belaufen sich je nach Stufe auf rund 70.000 Euro im Jahr.
Hintergrund der Einrichtung einer vierten Kraft ist unter anderem, dass im Herbst 2023 in Goltern eine Heilpädagogin ausgeschieden und in Egestorf eine solche Kraft ausgefallen ist, sodass die Betreuung nicht stattfinden konnte. Bei fehlender Vertretung sieht das Gesetz nach sechs Wochen die Schließung vor. In Goltern musste die Gruppe im November 2023 dicht gemacht werden und soll nun möglichst bald wieder öffnen.
Und das hat Folgen: Es sei vermehrt wahrzunehmen, dass Kinder, die im Bereich der sozial-emotionalen Entwicklung Unterstützung benötigen, mit der Gruppengröße oder -konstellation überfordert sind und keine ausreichende Förderung erhalten können – bedingt durch die Rahmenbedingungen, heißt es in der Vorlage. Mit Blick auf einen möglichen Rechtsanspruch auf einen Integrationsplatz ab 2028 müssten sogar deutlich mehr solcher Gruppen bestehen. Bei einer Annahme, dass 3,5 Prozent aller betreuten Kinder einen Anspruch auf einen solchen Platz haben, wären das neun Gruppen.
Vier weitere Teilzeitstellen soll es für die Sprachförderung in Kindertagesstätten geben. Dafür stellt die Region Hannover im Rahmen der „Richtlinie zur Sprachförderung in Kindertageseinrichtungen“ finanzielle Mittel zur Verfügung. Laut Vorlage gibt es in Barsinghausen eine hohe Anzahl an Kindern mit erhöhtem Sprachförderbedarf, der nicht im Rahmen der alltäglichen Sprachförderung aufgefangen werden kann. Nach der Bewilligung durch die Region sollen die Stellen ausgeschrieben und auch langfristig im Stellenplan der Stadt Barsinghausen aufgenommen werden. Die Kosten belaufen sich nach Ablauf der Richtlinie auf jährlich 36.000 Euro pro halbe Stelle.
Vorgesehen sind die Stellen für die Kita Barsinghausen, den Kindergarten Bert-Brecht-Schule, die Kita Gänsefüßchen und den Kindergarten Zwergenburg und Arche – sofern ein solch übergreifender Antrag möglich ist. Derzeit beschäftigt die Stadt eine Sprachförderkraft in Vollzeit, die in der Kita Barsinghausen und dem Kindergarten Regenbogen tätig ist. Eine weitere halbe Stelle im Kindergarten Wichtelhausen ist bereits bewilligt; derzeit wird sie besetzt.
Im Haushaltsplan 2025/2026 sind zudem fünf Stellen des Bundesfreiwilligendienstes für das Kinderbetreuungsamt vorgesehen. Außerdem sollen solche Stellen bei freien Trägern künftig refinanziert werden. Zudem dürften sie nicht die Errichtung von hauptamtlichen Arbeitsplätzen gefährden, heißt es in der Vorlage. Ziel sei es vielmehr, den Beruf interessanter zu gestalten und Einblicke zu ermöglichen, um junge Menschen schließlich für den Erziehungsbereich zu begeistern. Rund 12.000 Euro sind dafür pro Stelle und Jahr angesetzt.
Bleibt nur zu hoffen, dass die Stellen auch alle schnell besetzt werden können. Die Stadt versucht zumindest eigenes, um Fachkräfte zu finden. Neben klassischen Stellenausschreibungen setzt die Verwaltung auf Social Media. Geschaltet wurden außerdem Stellenanzeigen bei einschlägigen Portalen wie Indeed, Stepstone und meinestadt.de. Und es gibt Hoffnung: Zwischen September und November sind zehn Bewerbungen bei der Stadt eingegangen. Davon wurden mehrere Personen eingestellt.