Im Zehn-Minuten-Takt kommen die Busse zur Haltestelle an der Westseite des S-Bahnhofs. Das sei eine gute Sache, meint Krach. Und: „Daran zeigt sich, dass auf kommunalpolitischer Ebene auf die Wünsche der Menschen eingewirkt werden kann“, sagt Krach. Das gebe den Bürgerinnen und Bürgern das gute Gefühl, Dinge mitbestimmen zu können.
Seit etwa fünf Jahren fordern Berufspendler, Jugendliche, Bürgerinnen und Bürger, Politikerinnen und Politiker sowie die Verwaltung aus Gehrden, dass die sogenannte SprintH-Linie 500 direkt an die S-Bahn angebunden wird. Die Umsetzung wurde seitens der Region als Trägerin des öffentlichen Personennahverkehrs immer mit dem Argument der Kosten und geringer Ausnutzung abgelehnt und schien fast aussichtslos. Nun wurde in Hannover überraschend nachgegeben.
Krach gibt zu: Viel zu lange habe es gedauert, bis es ein Umdenken gegeben haben. „Wir probieren das jetzt“, sagt er. Zunächst ist es ein auf drei Jahre angelegter Verkehrsversuch. In dieser Phase werden die Fahrgastzahlen beobachtet und anschließend erfolgt eine Bewertung des Testlaufs.
Für Bürgermeister Malte Losert (parteilos) steht fest: In drei Jahren wird aus dem Versuch eine Dauerlösung. Der Mehrwert für alle sei groß. „Die neue Verbindung wird in drei Jahren nicht infrage gestellt werden“, sagt er optimistisch. Gleichzeitig werde aber zurzeit viel Werbung gemacht, die neue Verbindung zu nutzen. Die Fahrgäste hätten die Chance erhalten, mit einer verstärkten Nutzung des Angebots die S-Bahn-Anbindung Gehrdens auf Dauer zu sichern.
Sein Eindruck sei gut. „Es wird schon in den ersten Tagen gut angenommen“, sagt er. Das habe er aus zahlreichen Gesprächen erfahren. „Viele Menschen aus Gehrden haben das neue Angebot schon genutzt, um bequem und schnell zum Weihnachtsmarkt nach Hannover zu kommen“, erzählt Losert.
Mit dem Fahrplanwechsel am 15. Dezember ist die Endhaltestelle für die SprintH-Linie 500 vom Schwesternhaus in Gehrden zum S-Bahnhof Weetzen verlegt worden. Von Montag bis Freitag fahren die Busse tagsüber alle zehn Minuten, sonnabends alle 15 Minuten und sonntags alle 20 Minuten. Damit werden nicht nur die S-Bahnen in Richtung Hannover, sondern auch nach Springe und Hameln schnell erreicht.
Die Fahrzeiten betragen beispielsweise ab Gehrden/Dammtor bis Hannover/Hauptbahnhof 32 bis 34 Minuten, bis Springe Bahnhof 34 Minuten. Auch für die Deisterlinie Wennigsen, Barsinghausen bis Haste gibt es neue Fahrtmöglichkeiten. Die Verbindungen werden in der Üstra-App angezeigt. Der gesamte Fahrplan der SprintH-Linie 500 kann im Internet heruntergeladen werden.
Dass das System durchaus fragil ist, weiß Krach. Auch wenn die Busse der Linie 500 pünktlich und zuverlässig unterwegs sind, die S-Bahn ist das nicht immer. „Das muss besser werden“, gesteht der Regionspräsident. Und während er bereits zum nächsten Termin aufgebrochen ist, stehen zahlreiche Leute am S-Bahnsteig in Weetzen. Sie warten bei Nieselregen auf die S2 in Richtung Hannover. Sie kommt – mit sieben Minuten Verspätung.