Jedes Modul beinhaltet Schienenstränge, umgeben von einer Miniaturlandschaft. Je nach verfügbarem Platz und geplanter Landschaft würden diese miteinander verbunden, sodass ein ovales Schienennetz für die Züge entstehe, erklärt Vereinsmitglied Ernst Wilhelm. Bei der Advents-Ausstellung in den Räumen des Vereins in der Halben Straße 4a hatten die Vereinsmitglieder ihre Schweizer Bahn aus H0-Modulen im Maßstab 1:87 aufgebaut. In einem anderen Raum befand sich eine deutsche Fantasielandschaft im Maßstab 1:160 mit der Spurgröße N. Aber wie entsteht eigentlich eine solche Bahn mit ihren Modulen?
Die Idee, das Post- und Kurhotel „Oberalpsee“ mit dem Glacier-Express aus dem Jahr 1930 zu bauen, entstand durch ein Foto vor etwa zwölf Jahren, erzählt Erbauer Christian Gevecke und zeigt eine historische Postkarte. Er schrieb an die Schweizer Bahngesellschaft und an das Kantonsarchiv von Uri in Altdorf. So sei er an Originalpläne aus der Zeit gekommen, zeichnete Pläne mit einem Computerprogramm und skalierte sie auf die passende Größe.
Dreimal reiste er in die Schweiz und schoss Fotos. Den Bahnhofsunterstand habe er direkt vor Ort vermessen. „2016 stand ich dort, wo sich in meinem Modell das Hotel befindet. Das wurde 1952 von einer Lawine weggefegt“, erzählt er.
Seine vielleicht einmalige Darstellung befindet sich in einem sogenannten Diorama. So werden Schaukästen bezeichnet, in denen Szenen mit Modellfiguren und -landschaften vor einem oft halbkreisförmigen Hintergrund dargestellt werden. Für das rund sechs Meter lange Hintergrundfoto in seinem Diorama habe er viele Bilder in einem Abstand von 100 Metern geschossen und diese anschließend zusammengesetzt. „Heute befinden sich dort überall Lawinenschutzgitter“, berichtet er und beschreibt, wie er diese mit einem Fotoprogramm entfernt habe, um die Zeit um 1930 darstellen zu können.
Bis vor Kurzem hat er an diesem Diorama gearbeitet. „Die Fahrzeuge habe ich umlackieren, künstlich altern und umbauen lassen“, berichtet er. Er betont, dass seine Anlage mit moderner Digitaltechnik ausgestattet sei. Viele Details wie beispielsweise die Straßenpoller seien im 3-D-Druck entstanden. „Ich arbeite mit Zahnarztwerkzeugen, verschiedenen Pinzetten und Lupen“, beschreibt er sein filigranes Hobby. Der Verein verfüge außerdem über Werkzeug, das alle gemeinsam nutzen.
Vereinsmitglied ist Christian Geveke seit gut zehn Jahren. Zuvor war er bei einem anderen Verein. „Ich habe mit fünf meine erste Modelleisenbahn bekommen“, erzählt er. Seitdem habe ihn die Faszination nicht mehr losgelassen.
Der Vereinsvorsitzende Eckhard Theel war früher selbst bei der Bahn. „Unsere Mitglieder kommen unter anderem wie ich aus Seelze, aus Freisingen, Garbsen, Wunstorf oder Langenhagen“, zählt er auf. Die Treffen finden immer montags ab 19 Uhr in den Vereinsräumen in Langreder, Halbe Straße 4a, statt.
Weitere Informationen unter
www.modellbahn-mefhl.de.