Die Mitglieder des Ausschusses für Mobilität, Sicherheit und Brandschutz hatten sich vor wenigen Tagen selbst ein Bild von der Verkehrssituation gemacht. Am Tag darauf folgte nun die Aussprache. Immerhin: Die Situation habe sich im Vergleich zum Schuljahresbeginn verbessert, findet Heinz Strassmann (Bündnis 90/Die Grünen). Eine Entwarnung ist das aber nicht. Verschwunden sind die Eltern, die ihre Sprösslinge mit dem Auto entweder durch die Lange Feldstraße oder durch das Baugebiet Am Thiemorgen direkt vor die Schule oder zumindest in die Nähe fahren, nämlich nicht.
Ein Problem: Die Hol- und Bringzone, die an der Schulstraße gegenüber des Delfi-Bades eingerichtet worden ist, wird nicht so in Anspruch genommen, wie es sich die Stadt gewünscht hat. Strassmann und auch Thomas Spieker (CDU) schlugen deshalb vor, weiterhin intensiv für diese Zone zu werben. Eltern sollen gezielt über dieses Angebot informiert werden. Die speziell eingerichtete Zone auf dem Reserveparkplatz des Delfi-Bades soll die direkte Zufahrt zu den Schulen entlasten und damit die Verkehrssicherheit erhöhen.
Vom Tisch ist die Idee der Ratsgruppe Die Partei/Die Linke, die Lange Feldstraße zu Unterrichtsbeginn und zu Schulschluss vorübergehend zu sperren. Auch eine Umstellung der Ampelschaltung an der Kreuzung Schulstraße/Lange Feldstraße mit längeren Grünphasen für die Fußgänger wird es nicht geben. Laut Philip Berger, Leiter der Verkehrsbehörde, sehen Region und Polizei keinen Handlungsbedarf. Eventuell solle aber ein Blinklicht installiert werden, um die Autofahrer vor Fußgängern zu warnen, so Berger.
Für Spieker gibt es aber noch ein anderes Problem: den Busverkehr. Ein Großteil der etwa 1500 Schülerinnen und Schüler, die an der Langen Feldstraße an der Oberschule/IGS und den Grundschulen unterrichtet werden, kommt von auswärts mit dem Bus; häufig werden dafür sperrige Gelenkbusse eingesetzt. Und die sorgen in den Stoßzeiten in der engen Straße zusätzlich für unübersichtliche Situationen, stockenden Verkehr oder für Stau. Eine Anregung, die Buswartespur zu verlängern, kommt nicht infrage. Das sei zu kostspielig, sagte Fachbereichsleiterin Sandra Dreier.
Ob das hohe Aufkommen von Bussen dauerhaft so bleibt, ist allerdings nicht sicher. Die Schullandschaft wird sich verändern, wenn, vermutlich 2026, die neue Grundschule Am Castrum fertig ist. Dann ziehen voraussichtlich etwa 400 Kinder von der Langen Feldstraße in die Straße am Castrum. Das würde den Bereich an der Langen Feldstraße entlasten – so ist zumindest die Hoffnung.
Was Spieker zudem stört: Die Busse mit Schulkindern seien häufig so voll, dass viele Jungen und Mädchen stehen müssten. „Es ist unglaublich, wie etliche Kinder in manchen Bussen transportiert werden“, schimpfte Spieker. Wie Sardinen in der Dose würden sie gequetscht. Das gehe gar nicht. „Es ist lebensgefährlich, wenn ein Bus plötzlich bremsen muss“, meinte Spieker. Er forderte, auf die Region einzuwirken, dass sich das ändere.