Raoul Roßmann, Sprecher der Geschäftsführung, hat sich jetzt persönlich ein Bild von den Fortschritten auf dem Weg zu einer modernen Therapieeinrichtung gemacht.
„Es ist wichtig, dass Kinder und Jugendliche sich hier wohlfühlen können – an einem Behandlungsort, der therapeutische Prozesse unterstützt“, betont Roßmann, dessen Unternehmen im Kinderkrankenhaus Auf der Bult bereits mehrere Projekte gefördert hat. „Wir möchten uns nachhaltig auch für vordergründig kleinere Aspekte des Kinderkrankenhauses einsetzen, die nicht unbedingt im unmittelbaren Fokus stehen und von den Kinderheilanstalten nicht selbst gestemmt werden können.“ Ein On-Top-Support gewissermaßen.
Wertschätzung, Stabilität und Geborgenheit – das sollen die jungen Bewohner in hellen Räumen mit viel Tageslicht, wohnlich gestalteten Zimmern und ansprechenden Aufenthaltsbereichen erfahren. 44 Kinder und Jugendliche können auf den vier Stationen untergebracht werden – der Bedarf allerdings ist weitaus größer.
„Ein moderner Standard in einem Kinderkrankenhaus sollte durchaus dem eines ordentlich geführten Hotels entsprechen“, begründet Roßmann sein Engagement. Schlafqualität, Farbe und Beleuchtung würden dafür eine große Rolle spielen. In den alten Zimmern hängen noch lichtdurchlässige gelbe Vorhänge vor den Fenstern. Keine optimale Voraussetzung. Das Team auf den Stationen freut sich daher, dass diese Ausstattung nun bald der Vergangenheit angehört.
Nicht nur auf der Bult reichen die Belegungs-Kapazitäten bei Weitem nicht aus. „Die Nachfrage ist enorm gestiegen“, sagt Stephen Struwe-Ramoth, Vorstand der Stiftung Hannoversche Kinderheilanstalt. In der Therapieeinrichtung Güldene Sonne in Rehburg etwa müssten 96 Prozent der Anfragen für eine therapeutische Unterbringung abgelehnt werden.
Stillstand oder Status Quo sind daher keine Option auf der Bult. „Wir setzen als Kinderkrankenhaus auf Wachstum“, so Struwe-Ramoth. Perspektivisch geht es um Erweiterung, nicht nur räumlicher Kapazitäten, auch die der Leistungsangebote. Und um interdisziplinäre Zusammenarbeit, also das gemeinsame Agieren mit anderen Kliniken. Dabei sind Förderer unerlässlich. „2024 sind Bundeszuschüsse von vier Millionen weggefallen, ich bin sehr stolz auf das gesamte Kollegium, dass wir das mit großem individuellem Einsatz trotzdem geschafft haben“, betont der Vorstand.
Und der Blick geht nach vorn. Anfang Dezember wurde auf dem Campus das Medizinische Versorgungszentrum MVZ in Betrieb genommen – mit direkter Anbindung zum Kassenärztlichen Bereitschaftsdienst. „Auch die Kindernotaufnahme soll komplett umgebaut werden. Wir wollen allen Familien eine sichere Anlaufstelle bieten“, betont Struwe-Ramoth. Er wage keine Prognosen, „aber wir müssen das hier schaffen, und zwar weitgehend allein. Und daher machen wir das auch konsequent selber.“
Die Unterstützung von Raoul Roßmann und seinem Unternehmen ist mit der Modernisierung der Jugend- und Kinderpsychiatrie nicht vorbei. Struwe-Ramoth hat da schon diverse Ideen, 2027 Arbeit und Aufenthalt für Patienten, Angehörige und Belegschaft zu verbessern. In kleinen Schritten Großes bewirken. „Wer soll es sonst machen, wenn nicht wir?“, meint Roßmann. Beruhigende Aussichten in schweren – kindermedizinischen – Zeiten.