Entstanden ist ein Herzensprojekt, mit dem er nicht aus der Ferne helfen wollte, sondern direkt vor Ort: Er wollte einen Ort der Sicherheit schaffen, ein Dach, das bleibt – ein festes Haus, in dem Kinder schlafen, essen und lernen können.
Dohmeyer ist gebürtiger Lemmier. Nach dem Realschulabschluss in Gehrden machte er eine Ausbildung zum Industriemechaniker, später folgten Weiterbildungen bis hin zum MBA (Master of Business Administration). Seit 17 Jahren arbeitet er in der Luft- und Raumfahrtindustrie, seit vier Jahren als Geschäftsführer eines Handelsunternehmens in Hamburg.
Während eines Festes kam er mit dem Lemmier Pfarrer Stefan Pahl ins Gespräch über seine Tochter Joline und Pahls Sohn Christian, die in unterschiedlichen afrikanischen Ländern mit Kindern arbeiteten.
Pahl erzählte ihm von der Hilfsorganisation von Elizabeth Wanjiru. Die Pastorin sorgt im Slum dafür, dass Kinder zumindest einmal am Tag eine warme Mahlzeit bekommen. Familie Dohmeyer beschloss, sich die Gegebenheiten vor Ort während ihrer Afrikareise anzuschauen. Eine Entscheidung, die er nicht bereut hat.
Mit den Eindrücken zurück im heimischen Lemmie startete Dohmeyer eine Spendenaktion. Viele Menschen unterstützten ihn dabei, darunter für ihn überraschend viele junge Leute. „Wir haben 21.700 Euro ausgegeben. Insgesamt haben wir Spenden in Höhe von 18.500 Euro erhalten. Ein kleiner Restbetrag fehlt also noch“, berichtet Dohmeyer. Große Unterstützung kam auch vom Hagebaumarkt Empelde: Marktleiter Frank Müller stellte ein komplettes Set an Werkzeug für den Bau zusammen.
In den Einsatz investierte er einen Teil seines Jahresurlaubs, die Reisen nach Kenia zahlte er privat. Im Februar 2025 wurde der erste Bauabschnitt abgeschlossen: eine Frischwasserleitung, die künftig sauberes Wasser garantiert, eine Schutzmauer zum Abwasserkanal und die Bodenplatte und Grundmauern.
Der zweite Bauabschnitt folgte im Herbst 2025. Zweimal flog Dohmeyer wieder auf eigene Kosten nach Nairobi und baute in nur 24 Tagen gemeinsam mit einem Team von Einheimischen das Haus auf dem Grundstück der Kirchengemeinde. „Die Mühen haben sich gelohnt, das Haus steht“, erzählt er freudestrahlend.
Als Schwester Elizabeth, wie sie liebevoll genannt wird, ihn nach der Übergabe des Baus beim Abschied fragte, ob er weitermachen wolle, musste er lächeln, wie er erzählt. Dann wurde er ernst: „Erst einmal nicht. Ein Projekt wie dieses kostet viel Zeit und Kraft. Aber ich bin dankbar, dass ich es machen konnte.“