Das Delfi-Bad wirdzwei Wochen geschlossen
In der Schwimmanlage in Gehrden war der Sprungturm schon nicht mehr in Betrieb.Nun kommt er weg.

Wird abgebaut: Die Basis-Konstruktion des Sprungturms verschwindet. Springen konnte man hier schon seit mehrere Jahren nicht mehr. Im Hintergrund ist das Ein-Meter-Brett zu sein. Dieses bleibt erhalten.Foto: Stephan Hartung
Gehrden. Geht das schon wieder los? Die Stadt Gehrden hat mitgeteilt, dass das Delfi-Bad in Kürze geschlossen wird. Da kommen sofort Erinnerungen hoch an die schier unendliche Geschichte um den Einbau eines neuen Edelstahlbeckens, die zum Beginn des aktuellen Jahrzehnts zu einer Schließung über mehr als drei Jahre führte. Doch der Grund ist jetzt ein anderer – und so lange wird die Schließung diesmal auch nicht dauern.

Nach Informationen aus dem Rathaus sind Instandhaltungsmaßnahmen nötig. Daher bleibt das Delfi-Bad ab Montag, 15. Dezember, geschlossen. Die Arbeiten dauern bis zum Heiligabend. Wenn es keine unliebsame Bescherung gibt, steht das Delfi-Bad der Öffentlichkeit nach Weihnachten wieder zur Verfügung. Es öffnet ab Sonnabend, 27. Dezember. Doch was wird genau gemacht? Die gute Nachricht vorab: Mit dem großen Becken als Herzstück des Bads haben die Instandhaltungsarbeiten nichts zu tun.

„Die bestehenden Sprungtürme werden aufgrund erheblicher Korrosionsschäden und der fehlenden Möglichkeit einer technisch und wirtschaftlich vertretbaren Sanierung zurückgebaut“, sagt Frank Born, Sprecher der Stadt Gehrden, auf Anfrage der Redaktion. Das heißt also: Der Turm wird abgebaut, auch aus dem Sicherheitsaspekt. „Die Sprungtürme erfüllen nach den aktuell gültigen Richtlinien nicht mehr die erforderlichen Standards.“ Dies gelte insbesondere hinsichtlich des seitlichen Mindestabstands zum Beckenrand sowie zum Ein-Meter-Sprungbrett.

Ersatz für den alten Sprungturm wird es nicht geben. „Ein Neubau von Sprungtürmen ist gegenwärtig nicht vorgesehen, da die hierfür notwendigen baulichen Maßnahmen eine längerfristige Schließung des Bades nach sich ziehen würden“, sagt Born. Damit wird dem Delfi-Bad eine Attraktion genommen, denn bei vielen Besucherinnen und Besucher war der Sprungturm beliebt. „Ein geringer Attraktivitätsverlust steht außer Frage, doch vor dem Hintergrund einer Kosten-Nutzen-Analyse wurde entschieden, keinen neuen Sprungturm aufzubauen“, erklärt der Stadtsprecher. Abgebaut wird jetzt die Basiskonstruktion des Turms, denn springen konnte man hier schon seit 2021 nicht mehr.

Das Ein-Meter-Brett bleibt jedoch. Die Instandhaltungsmaßnahmen, die für eine rund zweiwöchige Schließung des Delfi-Bads sorgen, begrenzen sich nicht nur auf den Abbau der Sprungtürme. „Sie betreffen auch den Bereich der Damentoilette und den Flurbereich. Hier müssen die Deckenverkleidungen aufgrund von Schimmelbildung ersetzt werden“, sagt Frank Born, nach dessen Auskunft die Kosten für die gesamten Instandhaltungsmaßnahmen voraussichtlich 20.000 Euro betragen.

Bis zum 14. Dezember und dann wieder nach Weihnachten kann im Delfi-Bad geschwommen werden – zum Beispiel im großen Edelstahlbecken. Im Jahr 2018 musste das Bad vorerst geschlossen werden. Bei turnusmäßigen Reparaturarbeiten waren erhebliche Mängel am Schwimmbecken zutage getreten. Die Folge: Das Becken musste erneuert werden.

Nachdem verschiedene Sanierungsversuche gescheitert waren, wurde entschieden, ein Edelstahlbecken einzubauen. Mehr als eine Million Euro hat der Einbau gekostet. Eine komplette Schließung inklusive Abriss und Neubau war ebenfalls Teil der Diskussionen. Das Delfi-Bad wurde 1963 erbaut und erwirtschaftet ein jährliches Defizit von 650.000 Euro.

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