Betroffen seien vor allem die Altkleidercontainer in der Kernstadt von Barsinghausen, so Thiedemann. Hier stehen sie an den DRK-Shops an der Osterstraße und am Deisterplatz, am DRK-Haus an der Knappschaftsstraße sowie in der Hans-Böckler-Straße bei der Bäckerei Hünerberg. Weitere Behälter gibt es in Landringhausen beim ehemaligen Gasthaus Riechers, in Goltern bei der Begegnungsstätte und in Hohenbostel beim DRK-Treff. Thiedemann weist ausdrücklich darauf hin: „Alle Container von uns sind eindeutig als DRK-Container gekennzeichnet, sodass keine Verwechslungsgefahr besteht.“ Trotzdem würden sie häufig zugemüllt. Ein Problem, das schon seit Jahren bestünde, bedauert Thiedemann.
Das DRK bittet eindringlich darum: Säcke sollten nicht neben den Altkleidercontainern abgestellt werden, denn dort seien sie den Witterungsverhältnissen schutzlos ausgeliefert. „Die bedeutet für uns einen höheren Aufwand, die Altkleider wieder in einen brauchbaren Zustand zu versetzen”, erklärt Thiedemann. Sollten Container voll sind, sei es besser, die Säcke wieder mit nach Hause zu nehmen und es später erneut zu versuchen, die Kleidung auf einem anderen Container abzugeben oder bei einem Wertstoffhof abzugeben. Stark verschlissene oder verdreckte Textilien gehörten ohnehin in den Restmüll. Bei einer größeren Anzahl an Kleidungsstücken oder auch, wenn man sich unsicher sei, ob die Sachen etwas für das DRK sind, empfiehlt das DRK, sie direkt in einem seiner beiden Shops abzugeben.
„Trotz wiederholter Hinweise auf korrektes Verhalten hat sich die Situation bisher nur wenig verbessert. Glücklicherweise gab es bislang keine Verletzungen“, sagt der DRK-Sprecher. Denn Elektroschrott würde Brandgefahren bergen. Und in und vor den Containern lägen auch oft scharfe Gegenstände. Um die Betreuung der Altkleidercontainer würden sich ehrenamtliche Helfer kümmern, inzwischen teils mehrere Stunden in der Woche, sagt Thiedemann. „In dieser Zeit fehlen sie jedoch an anderer Stelle, wo ihre Unterstützung dringend benötigt wird.“
Die Kleiderspenden aus den DRK-Containern werden in den DRK-Shops sortiert, gereinigt und aufbereitet. Der Großteil der Kleidung, der nicht direkt weitergegeben werden kann, wird dort als Ware aus zweiter oder dritter Hand verkauft, um Kosten zu decken oder für soziale Projekte verwendet. Einkaufen darf in den DRK-Läden grundsätzlich jeder. „Bedürftige Menschen erhalten Kleidung stark vergünstigt oder – bei entsprechender Bescheinigung der Stadt – sogar als kostenlose Erstausstattung“, erklärt der DRK-Sprecher. Wer die Regions-S-Karte hat, zahlt im DRK-Shop zum Beispiel nur noch die Hälfte. Die Regions-S-Karte bekommt man ausgestellt, wenn man in der Region Hannover wohnt und bestimmte Sozialleistungen bezieht.
Zudem versorge das DRK mit den gespendeten Kleidungsstücken Einrichtungen wie Obdachlosenheime und Geflüchtetenunterkünfte, Brandopfer sowie Betroffene nach Katastrophenereignissen. Alttextilien würden auch als Hilfsgüter versandt, sagt Thiedemann. Etwa in die Ukraine. Seitdem dort Krieg herrscht, organisieren die Kinderhilfe Ukraine und auch die Stadt regelmäßig Hilfstransporte in Barsinghausens Partnerstadt Kovel. Ein Teil der gesammelten Bekleidung werde auch bei der Veranstaltung „Die!!!Weihnachtsfeier“ für wohnungslose und andere bedürftige Menschen in Hannover verteilt, zählt Thiedemann des Weiteren auf. Die besondere Weihnachtsfeier wird immer am dritten Advent im Hannover Congress Centrum veranstaltet, dieses Jahr ist das der 14. Dezember.
„Dank eines kleinen Lagers können wir auch kurzfristig auf Notlagen reagieren“, sagt Thiedemann. Eine Kleiderkammer gebe es in Barsinghausen hingegen nicht mehr. „Wir haben vollständig auf das Shop-System umgestellt, in dem auch die aufbereiteten Altkleider aus den Containern angeboten werden.“
Damit das System weiterhin funktioniert, appellierte das DRK an die Bevölkerung: „Der Ortsverein bittet Bürgerinnen und Bürger, die verschmutzte oder überfüllte Container feststellen, dies umgehend zu melden.“ Am besten ginge das per E-Mail an info@drk-barsinghausen.de. So könne der Verein schnell reagieren und die Container sauber und nutzbar halten.
„Aktuell hoffen wir, dass unser Appell an die Bürgerinnen und Bürger Wirkung zeigt, sodass wir das Angebot weiterhin aufrechterhalten können. Wir möchten unsere Container nicht abbauen“, sagt Thiedemann. Sollte die Situation sich jedoch weiter verschärfen, müsse über mögliche Konsequenzen nachgedacht werden.