Siebtklässler sammeln Elektroschrott
Schülerinnen und Schüler der IGS Gehrden nehmen am Umweltwettbewerb E-Waste-Race teil

Arbeitseinsatz: Thomas Otto (rechts) hilft den Siebtklässlern beim Sortieren der Kabel.Foto: Dirk Wirausky
Gehrden. Der Wettkampfcharakter ist spürbar. Lehrerin Nora Kreykenbohm schaut auf ihrem Tablet immer wieder auf die aktuelle Reihenfolge der Schulen, die am Wettbewerb E-Waste-Race teilnehmen, der bundesweit in verschiedenen Regionen ausgetragen wird. Die Gehrdener IGS liegt aktuell mit 1081 Punkten auf Platz zwei, hinter der KGS Goetheschule Barsinghausen, die bereits 2522 Punkte auf ihrem Konto hat. „Das hat nichts zu sagen“, meint sie. Noch habe ihre Gruppe bis zum 2. Dezember Zeit. Und auch für den zweiten Platz gibt es ja immerhin einen Preis.

Der Ehrgeiz ist entsprechend groß. So wie bei Felix, der gemeinsam mit seinem Opa nachmittags unterwegs war und eine Kiste Elektromüll aus einer Arztpraxis geholt hat. „Viele Schülerinnen und Schüler sammeln nach dem Unterricht“, erzählt Kreykenbohm, die die AG gemeinsam mit dem Sozialpädagogen Thomas Otto leitet.

So wie vor zwei Jahren, als ihre AG den ersten Platz belegte. Damals war Noah auch schon dabei. „Und ich will wieder gewinnen“, sagt der 13-Jährige, während er gemeinsam mit Levin eine Waschmaschine auseinanderschraubt und in ihre Einzelteile zerlegt. 30 bis 40 Punkte bringt das, hat Thomas Otto überschlagen. Auch Levin hofft auf den ersten Platz, doch ihm ist auch wichtig, dass Ressourcen erhalten bleiben. „Schrott kann recycelt werden“, meint der Zwölfjährige.

20 Jungen und Mädchen machen zurzeit die Aula der IGS zu einem großen Schrottplatz. Sammeln, sortieren, dokumentieren und lagern den Elektroschrott. Aber nicht nur das: Eine Gruppe vertont einen Schrott-Rap – und sammelt damit weitere Punkte. Auch dem Repair-Café im Mehrgenerationen-Treff wird ein Besuch abgestattet. Schließlich sollen elektrische Geräte nicht per se weggeworfen werden. „Manche sind noch funktionstüchtig“, sagt Otto. Und auch dafür gibt es Punkte.

Nora Kreykenbohm weiß vom letzten Mal: „Die Aktion ist anstrengend, aber sie schweißt die Gruppe zusammen.“ Die Kinder haben Werbung gemacht, und einige gehen sogar von Haustür zu Haustür, um dort nach ausrangiertem Elektroschrott zu fragen.

Derweil sortieren Eve, Amy und Andrew unzählige Kabel. „Mir macht das wirklich Spaß, und außerdem machen wir etwas für die Umwelt“, sagt die 13-Jährige. Dem stimmt Andrew zu: „Ich helfe gerne, damit die kaputten Geräte wiederverwertet werden können.“ Vier Boxen haben die Schülerinnen und Schüler schon gefüllt. Und der Nachschub reißt nicht ab. Die Auswahl an kaputten elektrischen Geräte ist groß: Toaster, Bügeleisen, Föhne, CD-Player, Verstärker, Mikrowellen, Drucker, Monitore, Rasierer, Taschenrechner, Waffeleisen oder Kaffeemaschinen. Alle Geräte werden geprüft, notfalls zerlegt und schließlich entsorgt.

Im E-Waste-Race sammeln Schulen möglichst viel Elektroschrott aus der Nachbarschaft. Aufgezogen wird das Projekt als Wettbewerb. Die Schule, die am fleißigsten sammelt, gewinnt einen Ausflug – ins Phaeno nach Wolfsburg. Veranstaltet wird der Wettbewerb von der Initiative „Das macht Schule“, finanziert wird er von der Lavera Thomas Haase Stiftung aus Hannover. Die Braunschweiger Firma Elpro Elekto Recycling ist für die Logistik zuständig.

Wer alte Elektrogeräte abgeben möchte, kann sich mit der IGS unter der Telefonnummer (05108) 921370 oder per Mail an sekretariat@obsgehrden.de in Verbindung setzen. Angenommen werden alte und defekte Elektrogeräte mit einer Kantenlänge von höchstens 50 Zentimetern. Nicht gesammelt werden Geräte mit festverbauten Akkus oder Batterien sowie Glühbirnen oder Flachbildschirme mit kaputter Scheibe.

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