Größter Posten in den Steuereinnahmen sind mit 9,6 Millionen Euro die Gemeindeanteile an der Einkommenssteuer. Über die Grundsteuer B fließen weitere 3,5 Millionen Euro in die Gemeindekasse. Bei der Gewerbesteuer rechnet Kämmerer Marius Rasche mit einem Ansatz von 5,5 Millionen Euro. Was die Unternehmen am Ende tatsächlich zahlen, könnte davon aber deutlich abweichen. So wie 2024, als statt der angesetzten 4,5 Millionen mehr als 10 Millionen Euro in die Gemeindekasse flossen.
Bürgermeister Ingo Klokemann (SPD) hatte in der Vergangenheit mehrfach betont, die Gewerbesteuer sei eine der wenigen Möglichkeiten, die der Gemeinde zur Verbesserung der Einnahmenseite bleiben. Den Hebesatz (480 Prozentpunkte) will man dafür nicht erhöhen, sondern neue Unternehmen nach Wennigsen locken.
Unter anderem nach Degersen, wo neben dem neuen Feuerwehrhaus ein kleines Gewerbegebiet mit 14.000 Quadratmetern entstehen soll. Bei der Umsetzung hakt es jedoch. Verhandlungen mit interessierten Firmen laufen bereits seit 2024. Es gebe noch Klärungsbedarf, hieß es zuletzt im Wirtschaftsausschuss.
Im Vergleich dazu spielen andere Steuern eine untergeordnete Rolle: Mit der Hundesteuer nimmt die Gemeinde im kommenden Jahr voraussichtlich 115.000 Euro ein. Die Höhe ist seit 2015 unverändert. Für den ersten Hund müssen Halter jährlich 90 Euro bezahlen, für jedes weitere Tier fallen 140 Euro an. Damit liegt die Gemeinde im landesweiten Vergleich im oberen Mittelfeld. Der Durchschnitt liegt bei 52 Euro für den ersten Hund. Spitzenreiter ist Seelze mit 158 Euro, gefolgt von der Landeshauptstadt (150 Euro) und Wunstorf (132 Euro). Aktuell sind in Wennigsen rund 1100 Hunde gemeldet.
Auch an Glücksspielautomaten verdient die Gemeinde 2026 mit - 20 Prozent der Einnahmen landen als Vergnügungssteuer in der Haushaltskasse. Mit 90.000 Euro ist das Aufkommen allerdings überschaubar.
Neben den Steuern plant die Gemeinde mit Einnahmen aus Gebühren und Entgelten in Höhe von 4,1 Millionen Euro. Gebühren berechnet sie beispielsweise für die Abwasserbeseitigung (2,4 Millionen Euro). Pro Kubikmeter Schmutzwasser zahlen Haushalte im kommenden Jahr 3,24 Euro.
Geld nimmt die Gemeinde unter anderem für die Kinderbetreuung in den Kitas und in Tagespflegeeinrichtungen (345.000 Euro). Je nach Einkommen der Erziehungsberechtigten reicht die Spanne für acht Stunden Betreuung von 160 bis 352 Euro monatlich – plus Verpflegung. Auch für die Unterbringung von Geflüchteten und Obdachlosen nimmt die Gemeinde Entgelte ein. 2026 sind dafür 837.000 Euro angesetzt.
3,9 Millionen Euro erhält die chronisch unterfinanzierte Deistergemeinde über sogenannte Schlüsselzuweisungen vom Land. Das ist zweckfreies Geld aus dem kommunalen Finanzausgleich, um Unterschiede auszugleichen und die Selbstverwaltung zu sichern. Die Höhe richtet sich nach dem Verhältnis zwischen Steuerkraft und Finanzbedarf der Kommune.
Weitere Zuwendungen zahlt Niedersachsen, wenn die Gemeinde Aufgaben für das Land übernimmt. Das ist beispielsweise bei der Kinderbetreuung der Fall. Rund 870.000 Euro sind 2026 für die gemeindeeigenen Kitas und Horte bestimmt.
Ob und wie die Gemeinde das Finanzloch noch verkleinern kann und was sie sich trotz hoher Schulden leistet, entscheidet sich am 11. Dezember. Dann beschließt der Rat über den Haushalt 2026.