Empelde. „An die neuen Öffnungszeiten haben sich die Menschen gewöhnt – und mit den häufigeren Streifengängen haben wir schon gute Erfahrungen gemacht.“ Dieses erste Fazit zieht Oliver Müller, Leiter des Polizeikommissariats (PK) Ronnenberg, nach rund sechs Monaten. Im Frühjahr 2025 hatte das Kommissariat die Öffnungszeiten in der Polizeistationen in Empelde auf drei Stunden pro Tag reduziert, stattdessen gibt es häufigere Streifen.

Die neuen Öffnungszeiten – das Konzept wurde auch in Gehrden, Wennigsen und Hemmingen eingeführt – sollen für eine verlässlichere Erreichbarkeit und mehr Polizeipräsenz sorgen.

Zuvor sei mit achtstündigen Öffnungszeiten eine durchgängige Ansprechbarkeit in den Stationen suggeriert worden, berichtet Müller. Dies sei aber oft nicht umsetzbar gewesen. Denn: Die Beamtinnen und Beamten hätten in den Stationen auch mit Vernehmungen und der Bearbeitung von Anzeigen zu tun gehabt. Das habe zu Wartezeiten geführt, so der PK-Leiter. Oft sei es nicht möglich gewesen, sich sofort um die Anliegen aus der Bevölkerung zu kümmern.

Wegen der längeren Öffnungszeiten sowie der damit verbundenen notwendigen Besetzung der Station sei die Polizei im öffentlichen Raum nicht so präsent gewesen.

In Empelde ist die Polizei an der Adresse Am Rathaus 14 nun montags, dienstags, donnerstags und freitags jeweils von 9 bis 12 sowie mittwochs von 12 bis 15 Uhr anzutreffen. „Unser Ziel ist es, durch die weitestgehende Harmonisierung der Öffnungszeiten neben einer einheitlichen auch eine verlässliche Erreichbarkeit vor Ort zu gewährleisten“, sagt Müller. Das klappt offenbar. „Seit der Umstellung haben wir einen konzentrierten Zulauf zu den Blockzeiten.“

In der Polizeistation Empelde seien die neuen Öffnungszeiten zunächst getestet und dann Anfang April geändert worden. Erste positive Effekte seien bereits zu beobachten: „Die Sprechzeiten sind verlässlicher, und die Polizei ist häufiger mit Streifen im Zuständigkeitsbereich sichtbar“, berichtet Müller. Das erhöhe auch das subjektive Sicherheitsgefühl.

Die Präsenz führt nach Einschätzung des PK-Leiters zu mehr Hinweisen auf Missstände: „In Empelde wurden die Kontaktbeamtinnen auf ordnungswidrige Müllfunde angesprochen, die in der Station vermutlich nicht gemeldet worden wären“, sagt Müller.

Für die Station in Empelde gelten besondere Voraussetzungen: Diese Station sei wegen des nahe gelegenen Kommissariats in Ronnenberg – mit 24-stündiger Erreichbarkeit – kaum frequentiert. Die Leiterin des Kriminalermittlungsdienstes (KED), Maike Petereit, verweist auch auf ein „verändertes Anzeigeverhalten“: Die Online-Wache der Polizei ermögliche es, Delikte digital anzuzeigen. „Erhöhte Polizeipräsenz sorgt außerdem für eine niedrigschwellige Kontaktaufnahme“, so Petereit. Das Komissariat in Ronnenberg ist unter (05109) 5170 erreichbar. In Notfällen sollten Betroffene aber unbedingt die 110 wählen.