Stadtsparkasse setzt
weiter auf Eigenständigkeit
Geldinstitut in Barsinghausen sieht sich auch ohne Fusion gut für die Zukunft aufgestellt

Keine Fusion geplant: Die Stadtsparkasse Barsinghausen will langfristig selbstständig bleiben.Foto: Frank Hermann
Barsinghausen. Vor geraumer Zeit wurde der Zusammenschluss der Stadtsparkasse Burgdorf mit der Sparkasse Hannover beschlossen. Die Fusion soll zum 1. Januar 2026 stattfinden. Zuvor war bereits die Stadtsparkasse Wunstorf in dem größeren Geldinstitut aufgegangen. Die Stadtsparkasse Barsinghausen bleibt damit als einzige ihrer Art in der Region Hannover übrig. Wie geht es dem Standort wirtschaftlich, und gibt es ähnliche Pläne?

Sprecher Martin Wildhagen teilt dazu auf Nachfrage mit, dass „eine weitere langfristige Selbstständigkeit“ angestrebt sei. Dabei sei sich die Stadtsparkasse auch mit der Stadt Barsinghausen als Trägerin sowie dem Rat einig. Auch Volker Alt, der Vorsitzende der Sparkasse Hannover, macht deutlich, dass die Fusion von Stadtsparkassen kein strategisches Ziel für sein Unternehmen seien. „Wenn die Träger und Vorstandskollegen über eine Fusion sprechen wollen, sind wir aber natürlich bereit“, heißt es weiter.

Allerdings macht Wildhagen auch deutlich, dass für kleine Häuser wie die Stadtsparkasse Barsinghausen die „regulatorischen Anforderungen herausfordernd seien“. Demnach hätten kleine Kreditinstitute letztlich die gleichen Anforderungen zu erfüllen wie größere Institute. „Das belastet unsere geringere Anzahl von Mitarbeitenden im Verhältnis deutlich stärker“, erklärt die Vorstandsvorsitzende Britta Sander.

Das Barsinghäuser Geldinstitut gehört gemessen an seiner Bilanzsumme (Ende 2024: 421,7 Millionen Euro) nach Angaben des Branchenverbandes DSGV zu den zehn kleinsten Sparkassen bundesweit. Die durchschnittliche Bilanzsumme ist in den vergangenen zehn Jahren von 323 Millionen auf 420 Millionen Euro gestiegen, wie Sprecher Wildhagen mitteilt.

Nach seinen Angaben ist zudem die Nachfrage nach qualifizierter Beratung zuletzt gewachsen.

Schwierig stellt sich die Situation beim Personal dar. „Der Fachkräftemangel ist deutlich spürbar”, so Wildhagen. Das spiegelt sich auch in den Zahlen wider. Waren es 2014 noch 94 Mitarbeitende bei der Stadtsparkasse Barsinghausen, sank deren Zahl im vergangenen Jahr auf 70. Das hat nach Angaben von Wildhagen jedoch auch mit dem Wechsel von Geschäftsstellen in Selbstbedienungsstandorte zu tun. „Mitarbeitende wurden dann in der Hauptstelle eingesetzt werden“, heißt es.

Dass die Stadtsparkasse Barsinghausen vergleichsweise erfolgreich da steht, hat aber auch andere Gründe. „Wir bedienen uns in der Sparkassen-Finanzgruppe unter anderem an entwickelten Standardprozessen und schonen so unsere Ressourcen und haben eine hohe Kundenbindung“, sagt Wildhagen.

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