Bis 2035 möchte die Kommune klimaneutral sein – ein Ziel, das der Rat bereits im Juni 2023 einstimmig beschlossen hatte. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur ist ein wesentlicher Bestandteil. Bürgermeister Malte Losert (parteilos) betont: „Der Rat und ich freuen uns sehr, dass die von Enercity installierten E-Ladesäulen jetzt für die Öffentlichkeit verfügbar sind. Ich hoffe, dass die neue Infrastruktur auch intensiv genutzt wird.“
Die acht neuen Ladepunkte wurden in enger Zusammenarbeit mit dem hannoverschen Energieversorger Enercity errichtet. Das Unternehmen unterstützt zahlreiche Kommunen bundesweit beim Aufbau moderner, nachhaltiger Mobilitätslösungen. Auch in Gehrden seien die Standorte strategisch ausgewählt worden – unter Berücksichtigung technischer Anforderungen und lokaler Bedürfnisse, heißt es.
Die Ladesäulen sind auf dem Parkplatz hinter dem Rathaus, am Delfibad, in der Dammstraße (neuer Parkplatz) sowie auf dem Postparkplatz installiert. Die Inbetriebnahme hatte sich allerdings etwas verzögert, weil die Netzanschlüsse zunächst auf sich warten ließen. Zwei weitere Ladesäulen sollen bis Ende 2025 am Steintor, in Höhe des Drogeriemarkts Rossmann, folgen.
„Wir freuen uns, dass wir die Stadt Gehrden beim Ausbau ihrer Ladeinfrastruktur begleiten dürfen“, sagt Frank Klimanek, Projektverantwortlicher bei Enercity. „Elektromobilität ist ein Schlüssel zur Verkehrswende, und wir bieten Städten wie Gehrden Komplettlösungen, von der Standortanalyse bis zum technischen Betrieb.“
Die Ladepunkte bieten sowohl AC-Laden (Wechselstrom) für 47 Cent pro Kilowattstunde als auch DC-Schnellladen (Gleichstrom) für 57 Cent pro Kilowattstunde an. Versorgt werden alle Säulen mit 100 Prozent Ökostrom. Nach zwei Stunden fällt ein sogenannter Standzeitzuschlag in Höhe von 5 Cent pro Minute an. Dieser verhindert, dass Ladeplätze unnötig blockiert werden.
„Dank intelligenter Technik wie Lastmanagement und attraktiver Tarife stellen wir sicher, dass sowohl Privatnutzende als auch gewerbliche Flotten eine zukunftssichere Lösung erhalten“, so Klimanek. Mit der Ladeapp EasyGo können Nutzende per Smartphone öffentliche Ladesäulen finden, den Ladevorgang starten, überwachen und bezahlen. Auch für die Zukunft gibt es bereits Überlegungen. Bürgermeister Losert kann sich gut vorstellen, in den Ortschaften Gehrdens ebenfalls Ladeinfrastruktur einzurichten, beispielsweise zwischen Everloh und Ditterke. Über die konkrete Umsetzung werde in Abstimmung mit den jeweiligen Ortsräten entschieden.
Die Investition in eine öffentliche Ladeinfrastruktur ist Teil eines umfassenden kommunalen Transformationsprozesses. Gehrden geht damit einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltige Stadtentwicklung. „Wir investieren bewusst in moderne Mobilitätsangebote, um sowohl die Umwelt als auch die Lebensqualität vor Ort zu stärken“, so Losert.
Trotzdem bleiben Probleme nicht aus. Projektleiter Klimanek berichtet, dass sogenannte Kabeldiebstähle zunehmen. Dabei werden Ladekabel zerstört, um das Kupfer zu entwenden. „Der Materialwert liegt bei rund 80 Euro, der Schaden für uns allerdings bei etwa 2000 Euro pro Fall“, so Klimanek.