Nun gibt es einen Neuanfang: Aus dem Verein Wildwuchs ist der Verein Bunte Beete geworden. Das ist nicht die einzige Veränderung. Der Verein hat Gärtner angestellt, die auf den gepachteten Flächen Obst und Gemüse für seine Mitglieder anbauen. Somit fungiert der Verein selbst als landwirtschaftlicher Betrieb. Alle Mitglieder finanzieren mit ihrem monatlichen Vereinsbeitrag, der jährlich bei der Jahreshauptversammlung festgelegt wird, den Anbau von Obst und Gemüse. Zuletzt lag er zwischen 62 und 124 Euro.
Zur Mitgliedschaft gehören auch Einsätze auf den Feldern. Die Gemeinschaftsaktionen finden in der Regel während der Freilandsaison (von April bis November) immer am ersten Samstag oder Sonntag des Monats statt.
Auf einem Feld am Ortsausgang von Leveste befindet sich der Marktgarten der Solawi Bunte Beete. Dort wurden zuvor Karotten, Zwiebeln, Kräuter, Kohl und vieles mehr in Handarbeit angebaut. Auf dem angrenzenden Gärtnereigelände wurden in Folientunneln unter anderem Tomaten, Gurken und Schnittsalate gezogen.
Doch Ende 2024 hat die Kooperationsgärtnerei der Solawi den Betrieb aufgeben müssen – der Marktgarten verwilderte. Die Mitglieder des Vereins standen vor der Wahl zwischen Vereinsauflösung oder der Suche nach einer neuen Gärtnerei. Schließlich ergab sich die Möglichkeit, das Gelände in Leveste zu pachten und dort als Verein selbst eine Gärtnerei zu betreiben.
Zwei bis drei Teilzeitstellen für Gärtnerinnen und Gärtner will der Verein mittelfristig schaffen, dabei etwa 40 Ernteanteile vergeben. Unter einem Ernteanteil versteht man eine Menge Gemüse, die in etwa zwei bis drei Menschen versorgt, wobei Mitglieder zwischen „großen“ und „kleinen“ Anteilen wählen können. Die Solawi Bunte Beete hat für ihr Gemüse Abholstellen in Hannover-Linden, der Nordstadt und in Leveste.
Das Besondere an der Solidarischen Landwirtschaft: Die Mitglieder kaufen keine einzelnen Kohlköpfe oder Kürbisse, sondern sie verpflichten sich für ein Jahr, die Gesamtkosten des landwirtschaftlichen Betriebs zu tragen und im Gegenzug die gesamte Erntemenge zu erhalten. Das macht die Landwirte unabhängig von den Launen des Marktes und gibt Sicherheit, wenn einzelne Kulturen wetterbedingt ausfallen. Die Mitglieder profitieren von der exklusiven Direktvermarktung, die Frische und Regionalität bietet. Zudem ermöglichen sie einen nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen und können selbst beim Gärtnern helfen und lernen.
„Das ist eine Umstellung, als Verein nun selbst den Betrieb der Gärtnerei zu schultern“, berichtet Vorstandsmitglied Peter Drögemeier. Gemeinsam mit seinen Co-Vorstandsmitgliedern sowie weiteren Mitgliedern hat er sich intensiv Gedanken über Fragen von Pacht, Arbeitsverträge und Vereinsstrukturen gemacht. Dass es dank dieser ehrenamtlichen Arbeit jetzt weitergehen kann, freut alle.
Und warum nun „Bunte Beete“? Der Name treffe die Vielfalt der Mitglieder im Verein und die Vielfalt, für die sie sich in der Landwirtschaft einsetzen, besonders gut.
Die Solawi Bunte Beete ist fest entschlossen, den Weg der gemeinschaftlichen Selbstversorgung weiterzugehen. Dabei sind neue Mitglieder, die diese Ziele mit verwirklichen möchten, willkommen. Eine Gelegenheit, die Solawi näher kennenzulernen, bietet sich beim Winterfest am Sonntag, 30. November, auf dem Hof an der Göxer Straße 27 in Leveste.
Weitere Informationen gibt es nach einer E-Mail an interesse@ solawi-buntebeete.de.