Für den Vorstand des Freundeskreises als Eigentümer ein erstes Etappenziel: „Das Gebäude ist ortsbildprägend“, betont Vorstandsmitglied Nils Rutsch. Dem kann sein Vorstandkollege Gerald Schroth nur zustimmen. „Für unseren Ort ist das etwas ganz besonders Lebenswertes“, sagt er. Nach der Fertigstellung könnte die Alte Schule unter anderem ein Ort für die Dorfgemeinschaft werden.
Der Freundeskreis hatte die Alte Schule Ende 2022 von einem privaten Eigentümer gekauft. Vieles in dem Gebäude des Architekten Conrad Wilhelm Hase ist noch im Originalzustand, darunter der Flur im Erdgeschoss, in Teilen die Dielen und Türen sowie Tapeten. Andere Wandbeläge seien im Laufe der Zeit verändert worden, auch eine Küche wurde für die spätere Wohnnutzung eingebaut.
Auch im Außenbereich ist im Laufe der Zeit einiges verändert worden. „Auf der einen Seite gab es beispielsweise ein Durchfahrtstor, das dann zugemauert und mit Tür und Fenster versehen wurde“, sagt Rutsch. Dagegen wurde auf der Westseite ein Eingang angelegt. Im weiteren Verlauf wurde ein neues Fenster – ebenfalls an der Westseite – eingebaut.
Und genau hier setzt die Sanierung nun an. „Wir wollen das Gebäude in seinen alten Stil zurückbauen“, sagt Schroth. Zumindest insoweit, wie es sich anhand von alten Bildern und den jetzigen Gegebenheiten wiederherstellen lässt.
In der ersten Bauphase kommen die Gewerke rund um Dachdecker und Zimmerei zum Einsatz. Im zweiten Zug sollen dann das Mauerwerk und die Fenster angegangen werden. Die neuen Fenster sollen möglichst den originalen ähneln. „Im dritten Bauabschnitt kümmern wir uns dann um den Innenausbau“, erklärt Rutsch. Ziel sei es, bereits im kommenden Jahr mit dem letzten Bauabschnitt zu beginnen. Und der dann folgende Zeitplan ist straff: „Wir hoffen, dass die Sanierung 2027/28 abgeschlossen ist“, so Schroth.
Gibt es Sorgen vor großen Problemen, die während der Sanierung noch ans Licht kommen könnten? „Die Herausforderung gehen wir an“, sagt Schroth. Das Vertrauen in den beauftragten Architekten sei groß. „Er und andere haben sich alles mehrfach und ganz genau angeschaut“, sagt er. Und einige gängige Probleme können auch bereits ausgegrenzt werden. „Hier wurde kein Asbest verbaut und auch Vorbauten, die oftmals für Probleme sorgen, haben wir hier nicht“, sagt Rutsch voller Zuversicht.
Dennoch gibt es Bauschäden: Teilweise ist die Holzkonstruktion schadhaft. Im Kellergeschoss ist ein Bauteil beschädigt. Dazu kommen Beschädigungen an Ziegeln und ein schadhafter Bodenaufbau aufgrund von Feuchtigkeit. Rutsch betont jedoch: „Es sind alle Bauschäden bereits freigelegt, sodass wir mit keinen großen Überraschungen mehr rechnen.“
Und auch für Zeit nach der Sanierung gibt es schon Pläne zur Nutzung. „Wir sind derzeit mit der Lebenshilfe in engen Gesprächen.“ Diese könnte die Räume für ihre tägliche Arbeit nutzen. „Außerdem haben wir eine Art Dorfwerkstatt im Kopf, bei der regelmäßig etwas Handwerkliches oder Künstlerisches gemacht werden könnte“, erklärt Schroth. Für den Freundeskreis steht in jedem Fall fest, dass die Alte Schule anschließend für sinnvolle Zwecke genutzt werden soll. „Das ist unser Motivator“, betont Schroth.
Unterstützt wird das Projekt von der LEADER-Region und zahlreichen anderen Fördermitteln. Insgesamt sind so nach Angaben von Schroth bereits rund 650.000 Euro zusammengekommen. „Wir gehen aber von rund eine Million Euro aus, die wir benötigen“, so Schroth.