Sporthalle, Feuerwehrhaus:
Dafür gibt Gehrden Geld aus
Trotz eines voraussichtlichen Haushaltsdefizits für 2026 in zweistelliger
Millionenhöhe wird die Stadt in den nächsten Jahren weiter in die Infrastruktur investieren

Ein Teil der Baustelle ist schon eingerichtet: Mit gut einem Jahr Verspätung beginnen die jetzt endlich die vorbereitenden Arbeiten für den Abriss der Grundschule.Foto: Ingo Rodriguez
Gehrden. Die Finanzquelle der Stadt Gehrden ist nicht gerade am Sprudeln. Der von Bürgermeister Malte Losert (parteilos) kürzlich vorgelegte Haushaltsentwurf für das Jahr 2026 weist ein Minus von mehr als 15 Millionen Euro auf.

Doch Losert hat in seiner Haushaltsrede bereits deutlich gemacht, dass die Stadt Gehrden trotz des Defizits kreativ und verantwortungsvoll mit dem Geld umgehen wolle. Und dazu gehören auch Investitionen in die Infrastruktur.

Entsprechend hoch wird auch 2026 das Investitionsvolumen sein. Der größte Betrag wird für den Bau einer neuen Sporthalle berechnet. 10 Millionen Euro stehen für die Drei-Feld-Halle, die auf dem Gelände des Delfi-Bades stehen soll, bereit. Läuft alles nach Plan, dann wird die Sportstätte, die von einem Generalunternehmen geplant und errichtet werden soll, 2028 fertig sein.

Über dieses Projekt ist in der jüngsten Ratssitzung noch einmal ausgiebig debattiert worden. Die Gesamtkosten der Halle beziffert die Verwaltung auf geschätzte 15 Millionen Euro. Rudi Locher (FDP) sieht Sparpotenzial und glaubt, dass das Gebäude billiger zu haben sei. Die anderen Parteien folgen ihm aber nicht. Michael Passior (SPD) fordert eine schnelle und verlässliche Lösung für alle Sportlerinnen und Sportler. Klaus Dörffer (CDU) wirft Locher vor, mit seiner Aussage das Vorhaben in Misskredit bringen zu wollen. „Die FDP ist eine Verhinderungspartei“, sagt er. Fakt ist: Über die Kostenhöhe gibt es bislang noch gar keinen Beschluss. „Es ist bislang lediglich über das Verfahren abgestimmt worden, und wir brauchen erst ein Angebot“, sagt Losert. Dennoch müsste schon jetzt ein Betrag in den nächsten Etat eingestellt werden.

Ordentlich in die Stadtkasse wird auch für die neue Grundschule Am Castrum gegriffen. Das Bauprojekt, das insgesamt mehr als 40 Millionen Euro kosten wird und 2028 bezugsfertig sein soll, wird für das nächste Jahr mit 7,5 Millionen Euro veranschlagt. Mit dem Neubau soll die Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder, die ab 2026 verpflichtend ist, gewährleistet werden. Auch die Sanierung der IGS geht weiter. 3 Millionen Euro sind für das nächste Jahr vorgesehen.

In Lemmie wird ein neues Feuerwehrhaus gebaut. Im ersten Quartal 2026 sollen die Erschließungsarbeiten beginnen. Die Stadt geht nach bisherigen Schätzungen von Gesamtkosten in Höhe von rund 3 Millionen Euro aus. Der Neubau ist notwendig, weil das bisherige Gerätehaus am Gehrdener Kirchweg nicht mehr die gesetzlichen Vorgaben und Anforderungen erfüllt. Mit der Inbetriebnahme des neuen Feuerwehrstandortes ist nach derzeitigen Plänen 2027 zu rechnen.

Modernisiert und erweitert wird auch das Rathaus. 2,3 Millionen Euro sind dafür in 2026 vorgesehen. Das Gesamtvolumen bis 2029 beträgt mehr als 7 Millionen Euro. Geplant sind ein Anbau und Modernisierungen. Rund 35 Jahre nach dem Bau wird der Hauptverwaltungssitz somit für drei bis vier Jahre zur Baustelle. Allein rund 2,4 Millionen Euro sind für einen Anbau auf einem Grundstück an der Hüttenstraße eingeplant.

Mehr als 5 Millionen Euro will die Stadt Gehrden bis 2029 für die Erneuerung und Sanierung der Straßen, Wege und Plätze im Stadtgebiet ausgeben – pro Jahr 1,3 Millionen Euro. Begonnen wird im Bereich der Matthias-Claudius-Straße. Dort werden die Hangstraße, die Matthias-Claudius-Straße bis zur Kreuzung Brinkstraße und der Schäfereiweg bis zur Kreuzung Hangstraße erneuert. Das Gebiet soll umgestaltet werden, auch die Mischwasserkanalisation werden erneuert. Es ist zudem ein verkehrsberuhigter Bereich im Bereich der Matthias-Claudius-Straße geplant.

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