Seit 25 Jahren eine Erolgsgeschichte
Das Bilderbuchkino ist 2000 in Gehrden aus der Taufe gehoben worden.Die monatliche Vorlesestunde für Kinder ist beliebt wie eh und je.

Lesestunde im Bürgersaal: Dr. Karin Wüppen, die vor 25 Jahren Mitbegründerin des beliebten Bilderbuchkinos gewesen ist, liest aus dem Buch "Honigbrot gesucht" vor.Foto: Dirk Wirausky
Gehrden. Karin Wüppen erinnert sich noch ganz genau: Im Rahmen des Weltkindertages sei in der Stadtbibliothek eine besondere Aktion geplant gewesen. Die Idee des Bilderbuchkinos war geboren.

Was Wüppen damals nicht ahnen konnte: Auch 25 Jahre – und etwa 300 Bilderbuchgeschichten – später hat das monatliche Angebot nichts von seinem Reiz und seinem Zuspruch verloren - und trotzt in gewisser Weise der digitalen Welt. Auch im Zeitalter von Internet, Spielekonsolen, Smartphones und Tablet-Computern haben lustige Zeichnungen und gute Geschichten bei Kindern nichts an ihrer Anziehungskraft eingebüßt.

Zum Jubiläum durfte das Bilderbuchkino umziehen: von der Stadtbibliothek im Erdgeschoss in den großen Bürgersaal. Dort hatten sich die Macherinnen Karin Wüppen und Maren Scherfenberg ein kleines Rahmenprogramm ausgedacht.

Neben dem obligatorischen Vorlesen von zwei Geschichten mit dem Titel „Honigbrot gesucht“ und „Billy bei den Indianern“ war eine Bastelecke eingerichtet worden, und ein Glücksrad drehte sich; dazu gab es kostenlos Getränke und Bunte Tüten für die etwa 30 Jungen und Mädchen, die mit ihren Eltern und Großeltern zu der Geburtstagsfeier gekommen waren. Auch Bürgermeister Malte Losert (parteilos) war dabei.

Der Grund für den Erfolg? „Es ist ein verlässliches Angebot für Kinder in ungezwungener Atmosphäre“, meint Ideengeberin Wüppen. Das Bilderbuchkino soll aber nicht nur pure Unterhaltung sein. Es soll zum einen die Kinder (und auch Eltern) zum Lesen ermutigen und zum anderen die Stadtbibliothek beleben. Deshalb wirken Wüppen und Scherfenberg auch ganz eng mit der Büchereileiterin Lucyna Woznica zusammen. „Das Bilderbuchkino ist ein Magnet für die Bücherei“, sagt Wüppen.

Auch die schwierige Corona-Zeit hat das Bilderbuchkino unbeschadet überstanden. Es wurden Geschichten in Kooperation mit der Stadt Gehrden online angeboten. 17 Bücher seien eingelesen worden. „Das war viel Arbeit“, erzählt Wüppen.

Wüppen wechselt sich mit ihrer Mitstreiterin Maren Scherfenberg bei den Vorlesestunden ab. Seit dem Auftakt geben die beiden Ehrenamtlichen bis heute einmal im Monat in der Stadtbücherei eine Vorstellung – für Kinder ab einem Alter von vier Jahren, kostenlos, mit Aufruf zu freiwilligen Spenden.

„Kriegst Du eigentlich das ganze Geld, das da im Sparschwein drin ist?“, wurde Karin Wüppen kürzlich gefragt. Sie musste lachen. Das Geld geht zur Hälfte in die Stadtbibliothek, um neue Bücher anschaffen zu können, die andere Hälfte erhält der Verein Fuchsbau in Barsinghausen, der sich um trauernde Kinder kümmert. Wie sagte eine Mutter so treffend? „Es ist eine gute Sache.“

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