Neue Sporthalle kostet15 Millionen Euro
Auf dem Gelände des Delfi-Bades entsteht eine neue Großsporthalle

Platz für die neue Halle: Auf dem Gelände des Delfi-Bades soll die neue Dreifeld-Halle errichtet werden.Foto: Dirk Wirausky
Gehrden. Bereits vor etwa vier Jahren ist die Entscheidung gefallen: Gehrden bekommt eine zweite Großsporthalle. Ohne die fehlt es bislang an Hallenzeiten für die Sportvereine und die Schulen. Nun liegt eine erste Kostenschätzung vor. Demnach wird der Bau das nächste Millionenprojekt.

Geplant ist eine klassische Dreifeldsporthalle ohne Tribüne, die für den Schul- und Vereinssport ausgestattet wird. Gebaut werden soll auf dem Gelände des Delfi-Bades. Mitgedacht werden im Zuge des Neubaus deshalb die Toilettenanlage für das Freibad sowie Lagerstätten für das Außengelände des Delfi-Bads.

Die im Ausschuss für Finanzen, Wirtschaft und Digitalisierung vorgelegte Wirtschaftlichkeitsuntersuchung kommt zur Erkenntnis, dass der Neubau in die Hände eines Generalunternehmers gegeben werden sollte. Der plant und baut, anschließend wird die Halle der Stadt übergeben. Schlüsselfertig würde die Halle dann etwa 15 Millionen Euro kosten. Tritt die Stadt selbst als Bauherr auf, würde der Komplex etwa 2 Millionen Euro mehr kosten. Als Baubeginn wird Mitte 2027 anvisiert.

Rudi Locher (FDP) kritisierte die Kosten. „15 Millionen für eine Halle ist sehr viel Geld“, bemängelte er. Aus seiner Sicht müsste „nochmal eine Runde gedreht werden“. „Wir brauchen preisliche Alternativen“, forderte er. Doch Fachbereichsleiter Nurettin Demirel warnte: „Wir müssen zeitlich vorankommen.“ Abgesehen davon: Das Gutachten orientiere sich an aktuellen Projekten. „Es ist von Experten erstellt worden”, meinte Demirel.

Das unterstrich auch Thomas Spieker (CDU). Die Halle sei nicht überteuert. „Und mit dem Gutachten machen wir endlich einen Fortschritt“, sagte er. Auch Michael Passior (SPD) drückte auf das Tempo. „Der Prozess hat lange genug gedauert“, sagte er. Die Sportlerinnen und Sportler bräuchten angesichts fehlender Hallenzeiten endlich eine Lösung. „Wir müssen ein Signal geben“, betonte er.

Sollte die Vorlage nun vom Rat am 1. Oktober beschlossen werden, haben potenzielle Totalunternehmer die Möglichkeit, sich zu bewerben und ihre eigenen Ideen für die Halle vorzuschlagen. Sie können sich an der Machbarkeitsstudie orientieren, müssen es aber nicht. Letztendlich entscheidet dann erneut der Rat über das Design des Neubaus, das der beauftragte Totalunternehmer vorschlagen wird.

Die Sporthallen im Stadtgebiet teils bis in die Abendstunden durch die Schulen, belegt. „Sportunterricht bis zur ‚Tagesschau‘“, so umschrieb Christian Schmidt, Schulleiter des Matthias-Claudius-Gymnasiums, die Situation einmal pointiert. Neben den Schulen nutzen die Sportvereine die Hallen. Auch an den Wochenenden seien die Hallen durch Turniere, Wettkämpfe und Trainingseinheiten fast ganztägig belegt. Seit Jahren klagen die Sportlerinnen und Sportler über fehlende Hallenzeiten.

Mit dem Sporthallenbau ist Bürgermeister Malte Losert (parteilos) im Übrigen seit Jahren vertraut. Er hat in der Vergangenheit in der Arbeitsgruppe Zukunftsplan Sport intensiv an dem Projekt mitgearbeitet und Pläne entwickelt. Die Arbeitsgruppe hatte vor fünf Jahren vorgeschlagen, die Halle auf dem Freibadgelände zu bauen. Sie soll zudem keine Tribüne erhalten und „ballsportarm“ konzipiert werden. Sie soll neben dem Schulsport eher dem Senioren- und Gesundheitssport, Kampfsportarten, Fitness und Badminton dienen.

Daran hatten sich auch die Politikerinnen und Politiker orientiert. Die neue Halle soll nach Wunsch der politischen Mehrheit neben dem Delfi-Bad, angrenzend an die Schulstraße, und damit in der Nähe der Schulen gebaut werden.

Druckansicht