„Wir müssen das angehen“, betonte auch Torsten Kölle, Erster Stadtrat. Die Sportplätze seien über Jahrzehnte nicht maßgeblich saniert worden. Eigentlich sollten die Anlagen aber alle zehn bis 15 Jahre überholt werden. Der Zustand einiger Plätze sei inzwischen so schlecht, dass sogar Fußball-Schiedsrichter von potenziellen Gesundheitsgefahren sprächen, so Borchers. Dazu würden vor allem Maulwurfshügel und unterirdische Gänge – etwa von Wühlmäusen – beitragen. Bislang seien aber dennoch alle Spiele angepfiffen worden.
Grundlage des Sanierungsprogramms, das sich laut Kölle aus Kostengründen über viele Jahre erstrecken soll, wird eine Nutzwert- und Zustandsanalyse sein, die der städtische Bauhof von allen Spielflächen erstellt hat. Kriterien waren neben der Anzahl der aktiven ansässigen Sparten die prognostizierte Bevölkerungsentwicklung im Einzugsgebiet oder der aktuelle Zustand des Sportplatzes. Aus der Betrachtung aller Anlagen unter gleichen Bedingungen soll sich auch die Reihenfolge der Sanierungen ergeben. „Wir wollen das für die Vereine transparent gestalten, damit diese auch die Reihenfolge verstehen“, sagt Borchers.
Ungeachtet des Sanierungsprogramms hatte der Bauhof bereits mit einer Intensivierung der Unterhaltungsmaßnahmen für die Sportplätze begonnen. Im Sommer waren insgesamt 256 Tonnen Sand auf allen Sportplätzen der Stadt verteilt worden, mit dessen Hilfe die Rasenflächen abgemagert werden sollen. So soll nicht nur die Wasseraufnahme der Spielflächen verbessert werden. Kölles Erläuterung zufolge ist es ein weiteres Ziel, die Flächen derart abzumagern, dass dort die Anzahl der Regenwürmer maßgeblich abnimmt und Maulwürfe so nicht mehr ausreichend Nahrung finden. So könnten die Tiere vielleicht vergrämt werden. Andere Maßnahmen – etwa Horizontalsperren gegen die geschützte Tierart – hatten in der Vergangenheit nicht den erhofften Erfolg gebracht.
Allerdings will die Verwaltung Unterhaltung und Sanierung der Sportplätze nicht allein schultern. Auch die jeweils ansässigen Vereine sollen mehr in die Pflicht genommen werden. In Teilbereichen will die Stadt Eigenleistungen einfordern – zum Beispiel bei der Umrüstung von Flutlichtanlagen.
Aber auch von anderer Seite erwartet Borchers Unterstützung: So hofft die Stadt bei der Bewältigung der Kosten für die Sanierungen auf Förderungen aus dem Sondervermögen des Bundes für die Sportinfrastruktur. Wo der Startschuss für das geplante Programm 2026 letztlich fallen soll, ist indes noch nicht final geklärt, wie Borchers mitteilt. Die Analyse müsse noch um ein paar letzte Daten ergänzt werden, ehe die Entscheidung gefällt werden könne, berichtet der Bauhofchef.