Doch daraus wurde nichts. Nun solle im März nächsten Jahres mit dem Bau begonnen werden, erklärte Klaus Legner vom Büro h4a-architekten dem Ausschuss für Bildung, Erziehung und Betreuung. Erst im Frühjahr 2028 könne das Gebäude genutzt werden. Die Übergangslösung: Die Ganztagsbetreuung soll so lange in Containern stattfinden.
Schülerinnen und Schüler der Grundschule lernen schon seit einem Jahr nicht mehr in dem Schulgebäude am Castrum. Sie sind umgezogen an die Lange Feldstraße. Dort ist im vergangenen Jahr der Neubau der vierzügigen Grundschule vollendet worden. Dieser ist aber perspektivisch als das Domizil für die Kinder der Grundschule Am Langen Feld gedacht. Wenn der Neubau der Grundschule Am Castrum fertig ist, ziehen die Schülerinnen und Schüler zurück in ihren Neubau.
Die Verzögerung der Bauzeit hat mehrere Gründe. Die Kosten von mehr als 40 Millionen Euro für Abriss und Neubau erforderten eine EU-weite Ausschreibung. Dazu kamen Asbest im alten Gebäude und Brandschutzauflagen. Weil das Verfahren mehr Zeit brauchte, herrschte auf der Baustelle am Castrum lange Stillstand.
Zumindest Klaus Dörffer (CDU) bleibt skeptisch, ob Legners Prognose tatsächlich aufgehe. Die Vergangenheit habe gezeigt, dass es immer wieder Probleme gegeben habe, Fachfirmen und Handwerksbetriebe zu finden, sagt er. Legner ist dagegen entspannt.
Ein Puffer sei schon eingeplant. Zudem gebe es inzwischen wieder einen Wettbewerb in der Bauwirtschaft, Firmen würden wieder nach Aufträgen suchen. Ziel sei es zum einen, kostengünstige Gewerke zu finden, und zum anderen, den regionalen Markt anzusprechen.
Neben dem Zeitplan hat sich noch etwas hat deutlich verändert: Die erste Schätzung von vor vier Jahren ging davon aus, dass der neue Gebäudekomplex etwa 16 Millionen Euro kostet. Diese Zahl ist längst Geschichte. Gut 41,2 Millionen müssen schätzungsweise für die moderne Grundschule ausgegeben werden. Einsparpotenziale gebt es laut Legner kaum. Zwar könne man beispielsweise mobile Trennwände durch Vorhänge ersetzen oder bei der Qualität der Böden sparen – das würde letztlich aber nur etwa 250.000 Euro bringen.
Immerhin: Die Baugenehmigung liegt seit zwei Monaten vor. Und die Pläne des Architekturbüro h4a aus Düsseldorf können laut Legner weitgehend so umgesetzt werden, wie bereits im Siegerentwurf skizziert und später im Detail mit der Schulleitung modifiziert.
Vier aufgereihte, zweigeschossige Neubauten werden errichtet: vier moderne sogenannte Lernhäuser sowie eine separat nutzbare Festhalle mit Foyer und Fachklassen sowie einem Verwaltungstrakt. Die vier Häuser bekommen jeweils ein Gründach mit Fotovoltaikanlage. Dazu bekommt die Schule einen großzügig angelegten und grünen Außenbereich zum Spielen und Toben. Er solle naturnah gestaltet werden, sagt Legner. Für die Schülerinnen und Schüler vermutlich das Highlight: Es wird eine Rutsche aus dem ersten Stock geben.